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Nazi-Prozess droht Ende

Auschwitz Streit über Verhandlungsfähigkeit

BERLIN taz | In Neubrandenburg droht der Prozess gegen einen ehemaligen Wachmann des Vernichtungslagers Au­schwitz zu scheitern. Auch am zweiten Verhandlungstag am Montag erschien der Angeklagte Hubert Zafke nicht vor Gericht. Eine Amtsärztin hatte dem 95-Jährigen zuvor Verhandlungsunfähigkeit attestiert. Zafke leide an Herz- und Kreislaufproblemen, einem Armbruch und sei selbstmordgefährdet. Die Staatsanwaltschaft zweifelte das jedoch an. „Ich halte das für eine Inszenierung der Verteidigung“, sagte Thomas Bardenhagen. Er beantragte zu prüfen, ob Zafke Medikamente zur Erhöhung seines Blutdrucks einnehme.

Dagegen sagte Zafkes Verteidiger Peter-Michael Diestel, sein Mandant sei „sterbenskrank“. Das Gericht entschied, den Angeklagten in einem Krankenhaus untersuchen zu lassen. Bis dahin ist der Prozess ausgesetzt. Zafke wird Beihilfe zum Mord in 3.681 Fällen vorgeworfen. Er gehörte 1944 einer SS-Sanitätsstaffel in Auschwitz an. KLH

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