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Archiv-Artikel

Delikate Fragen an Kastendiek

Campingplatz-Verlegung: Bund der Steuerzahler begehrt detaillierte Auskunft

Von sgi

Bremen taz ■ Sie heißen zwar schnöde „Bund der Steuerzahler“, aber man könnte die dort Tätigen auch als Künstler der delikaten Formulierung bezeichnen. „Sehr geehrter Herr Senator Kastendiek, der vorstehende Sachverhalt stößt auf unser Interesse“, heißt es spitz in einem Schreiben, in dem noch spitzer die Tragikomödie um den Campingplatz am Unisee dargestellt wird – Tenor: 5,7 Millionen Euro Steuergelder umsonst ausgegeben für den Umzug des Platzes, weil die Westerweiterung des Technologieparks bis auf weiteres abgesagt ist. Und das bereits vor dem Bau des neuen Platzes.

Nun möchte der Bund der Steuerzahler vom Wirtschaftssenator wissen, ob das alles so stimme, und stellt daher neun Fragen: „Aus welchen Gründen ist die Verlegung des Campingplatzes beschlossen und vollzogen worden?“ Und: „Ist es richtig, dass die Verlegung mehr als 5,7 Millionen Euro verschlungen hat?“ Und: „Wann wird sich die Investition in den neuen Campingplatz amortisieren?“ Und: „Ist eine Alternativmöglichkeit geprüft worden?“ Auch nach der Vergabe des Platzes an einen Pächter ohne Ausschreibung fragt der Steuerzahler-Bund und will wissen, welche Gründe für den neuen Pächter sprächen.

„Für Ihre Bemühungen“, heißt es höflichst weiter, „danken wir Ihnen im Voraus vielmals.“ sgi