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LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen

Keine künstliche Verknüpfung

betr.: „Der Bahnhof entzweit die Bewegung“, taz vom 20. 2. 16

„Lügenpack“ wird nicht erst seit der Volksabstimmung gerufen, sondern schon ziemlich von Anfang an, deshalb sollte jetzt keine künstliche Verknüpfung mit Pegida konstruiert werden. Außerdem kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass Walter Sittler tatsächlich gesagt hat, dass es sich beim Projekt Stuttgart 21 „nur um einen Bahnhof“ handle. Das widerspricht allem, was er die ganzen Jahre, während er maßgeblich am Protest gegen dieses Immobilienprojekt beteiligt war, gesagt hat. Außer er wäre ein Wendehals, wie so mancher grüne Politiker.

MANUELA KUNKEL, Stuttgart

Mehr Demokratie

betr.: „Der Bahnhof entzweit die Bewegung“, taz vom 20. 2. 16

Herr Sittler liegt völlig daneben, wenn er meint, dass es uns Montagsdemonstranten nur um den Bahnhof geht. Ein optimierter Kopfbahnhof wäre der Idealfall – doch denen „da oben“ geht es gar nicht um die Sache. Bei der Durchsetzung von Stuttart 21 geht es um die Interessen des Kapitals. Dass dabei ein großer Demokratieabbau, eine horrende Veruntreuung der Steuergelder, eine Desinformationspolitik in vielen Medien stattfindet, ist die Motivation, jeden Montagabend auf die Straße zu gehen. Es ist auch ein kleines Dankeschön an die kreativen und engagierten Ingenieure gegen Stuttgart 21, die Architekten, die Juristen, die Menschen, die rund um die Uhr an der Mahnwache am Hauptbahnhof informieren. Auch viele kulturelle Beiträge wenden sich gegen diese zerstörerischen Tendenzen. Mir geht es um mehr Demokratie wagen.

INGE SAMOL , Stuttgart

Militärseelsorger

betr.: Der pazifistische Dickkopf“, taz vom 24. 2. 16

Bei Beachtung des fünften Gebots, „Du sollst nicht töten“, dürfte auch die Kirche nicht für den Einsatz kriegerischer Handlungen eintreten. Um einen Krieg trotzdem zu rechtfertigen, soll dann eine „höhere Instanz“ als legitime Autorität in Anspruch genommen werden. Nichts anderes waren beispielsweise die „Segnungen von Waffen“ vor dem Kriegseinsatz. Und gerade die im „Namen des Kreuzes“ geführten Kriege waren besonders blutrünstig.

Aber bereits in vorchristlichen Zeiten beriefen sich die Herrscher gern auf die höheren Mächte, um ihre Eroberungskriege zu rechtfertigen: So zogen die Assyrerherrscher im Namen ihrer Götter zu Felde und ließen deren Symbole vorneweg tragen, wobei auch Priester mit von der Partie waren. So sind vielleicht auch die Militärseelsorger nur eine Art Legitimation.

HELGA SCHNEIDER-LUDORFF, Oberursel

Ausdauernde Bewegung

betr.: „Das Schicksal der Wutbürger“, taz vom 20. 2. 16

Ist Stuttgart zu weit weg oder ist es grenzenlose Liebe zu Kretschmann in Wahlkampfzeiten, dass die taz am Samstag prominent auf der Titelseite die Bürgerbewegung gegen S 21 als Wutbürger tituliert und damit in einen Topf mit Pegida & Co rührt?

Aufgepasst, liebe taz: Der Widerstand gegen S 21 tritt nicht pegidamäßig nach unten, sondern adressiert sich an eine Politik, die einen Irrsinn wie S 21 betreibt oder zulässt; das Aktionsbündnis hat zur Großdemo gegen Fremdenhass am 16. Januar aufgerufen, und dass es diese ausdauernde Bewegung gibt, ist einer der Gründe, warum Pegida und Co hier keinen Fuß auf den Boden bekommen haben.

WERNER SAUERBORN , Stuttgart

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