: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Karneval ist zeitlos
2016 ist kein gutes Jahr für den Karneval. Terrorgefahr, Flüchtlinge, Silvester in Köln, Sexismusdebatte – wie soll man da noch entspannt närrisch sein? Und dann wurden auch noch die Umzüge in Düsseldorf und Mainz abgesagt, wegen einer Unwetterwarnung. Wirklich wegen des Wetters? Besorgte Bürger hatten schnell ihre Zweifel an der offiziellen Version (aber offenbar wenig Ahnung von Wettervorhersagen). In Mainz überlegt man jedenfalls, den Umzug nachzuholen. In Düsseldorf gibt es bereits einen Ersatztermin: Der Rosenmontagsumzug findet in diesem Jahr am 13. März statt, einem Sonntag mitten in der Fastenzeit.
2. Rechtsextreme Straftaten sind kein Gerücht
Flüchtlinge, die Tiere aus dem Streichelzoo klauen und aufessen. Flüchtlinge, die straflos im Supermarkt klauen dürfen. Flüchtlinge, die massenhaft Frauen vergewaltigen. Solche Geschichten werden derzeit viele verbreitet, vor allem auf Facebook. Nur: Sie stimmen nicht. Die Webseite hoaxmap.org dokumentiert solche Falschmeldungen (Hoax: englisch für Schwindel). Kein Gerücht ist, dass in Deutschland die Zahl rechtsextremer und ausländerfeindlicher Straftaten drastisch gestiegen ist. 2015 gab es mehr als 13.800 solcher Delikte, 30 Prozent mehr als 2014. Und das sind nur die vorläufigen Zahlen.
3. Deutsche Firmen sind gute Verkäufer – noch
„Made in Germany“ ist nach wie vor sehr gefragt in der Welt. Deutsche Exporteure lieferten 2015 Waren im Wert von knapp 1,2 Billionen Euro ins Ausland, 6,4 Prozent mehr als 2014. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Dem niedrigen Euro sei Dank. Gegen Ende des Jahres allerdings verkauften die Unternehmen plötzlich weniger. Keine gute Aussicht auf das neue Exportjahr.
4. In Indien gibt es leopardenfrei
Etwa 12.000 bis 14.000 Leoparden leben in Indien in freier Wildbahn. Da ihr Lebensraum schrumpft, sind sie immer häufiger auch in Wohngebieten unterwegs. Und das kann gefährlich werden. In dieser Woche drang im Süden des Landes ein Leopard in eine – glücklicherweise leere – Schule ein und griff mehrere Menschen an, drei wurden verletzt. In Bangalore mussten dann am Donnerstag auf Anweisung der Behörden 130 Schulen geschlossen bleiben, weil in der Nähe mindestens eine der Großkatzen gesichtet wurde.
5. Merkel bleibt flüchtlingsfreundlich
In der Flüchtlingsfrage bleibt die Bundeskanzlerin standhaft. Und statt sich mit ihren Parteifreunden und Horst Seehofer herumzuärgern, trifft sie lieber Menschen, die ihren Kurs unterstützen. Am Freitag empfing Angela Merkel die im Libanon geborene britische Menschenrechtsanwältin und Aktivistin Amal Clooney. Bei dem etwa einstündigen Treffen war auch der Ehemann der 38-Jährigen dabei, ein bekannter Filmschauspieler. Sebastian Erb
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