Delikate Überraschung

Fussball Trainer Huub Stevens tritt aus gesundheitlichen Gründen bei 1953 Hoffenheim zurück

BERLIN taz/dpa | Hoffenheim muss mitten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga erneut den Trainer wechseln. Der 62-jährige Huub Stevens trat am Mittwoch nur drei Tage vor dem wichtigen Spiel bei Werder Bremen von seinem Amt zurück. Der Verein bestätigte, dass gesundheitliche Gründe dafür den Ausschlag gaben. „Wir waren genauso überrascht“, sagte Mediendirektor Christian Frommert.

Stevens’Nachfolge sollen vorerst seine bisherigen Assistenten Alfred Schreuder und Armin Reutershahn übernehmen. Stevens hatte die Hoffenheimer erst Ende Oktober als Nachfolger von Markus Gisdol übernommen, konnte den Negativlauf des Teams aber nicht bremsen. In zehn Spielen unter der Regie des Niederländers holte die Mannschaft lediglich acht Punkte und steht in der Tabelle nur auf Platz 17. Der Rückstand auf den nächsten Gegner Bremen auf dem Relegationsrang beträgt bereits fünf Punkte.

Nach der 0:2-Heimniederlage am Sonntag gegen Aufsteiger Darmstadt 98 reagierte Stevens gereizt, als ihn ein TV-Reporter ob seiner unsicheren Zukunft befragte. „Ich denke, dass ich morgen wieder ein Frühstück nehme und dann hoffe ich, wieder einen guten Tag zu haben. Ich habe die Frage nicht verstanden. Wie kommen Sie darauf?“ Für die Hoffenheimer ist die Zukunftsplanung delikat. Vergangenen Oktober hatte der Klub bereits den erst 28-jährigen Julian Nagelmann als neuen Coach ab Juli 2016 vorgestellt. Nun stellt sich die Frage, ob der Klub einen gestandenen Trainer findet, der eine Anstellung auf Zeit unter diesen Bedingungen annimmt.