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SEXUALDELIKTENur wenige Opfer gehen zur Polizei

HANNOVER | Nur wenige Opfer von Sexualdelikten zeigen laut einer Studie des Landeskriminalamts Niedersachsen die Tat auch bei der Polizei an. Sexuelle Übergriffe auf Frauen im öffentlichen und privaten Raum seien häufig, würden aber von diesen oft nicht als kriminelles Unrecht bewertet, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Montag. Für die sogenannte Dunkelfeldstudie wurden im Februar und März 2015 Fragebögen an insgesamt 40.000 Männer und Frauen in Niedersachsen ab 16 Jahren verschickt, rund 20.400 Personen antworteten.

Im Zweifelsfall sei es immer besser, Anzeige zu erstatten, betonte Pistorius: „Der Schlüssel ist, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass es kein Kavaliersdelikt ist, wenn eine Frau belästigt wird.“

Der Studie zufolge gaben rund 1,5 Prozent der Befragten an, im Jahr 2014 Opfer von Sexualdelikten geworden zu sein. Rund 5,9 Prozent der Opfer hatten Anzeige erstattet – zwei Jahre zuvor waren es 4,1 Prozent. Generell hätten jüngere Frauen ein ausgeprägteres Unsicherheitsgefühl als ältere, sagte LKA-Präsident Uwe Kolmey. (epd)

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