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Neuland unterm Pflug

Heute gibt es eine neue Seite in der taz. Ihr Name: taz.neuland. Die taz entdeckt also die neuen Länder. Ein bisschen spät, oder? Die Frage drängt sich auf. Oder die: Neue Länder, kann man das überhaupt noch sagen? Nun ist es ja nicht so, dass die taz über Ereignisse in der manchmal immer noch so genannten Zone nicht berichten würde. Die großen Themen begleiten wir sowieso. Es gibt auch Geschehnisse, die erst zum großen Thema geworden sind, weil die taz darüber berichtet hat. Und dann sind da die Perlen, nach denen wir bisweilen tauchen.

Und doch gibt es gute Gründe, sich intensiver mit dem Osten zu beschäftigen. Die taz ist ein Kind der westdeutschen Alternativkultur und fremdelt bisweilen immer noch mit der Gesellschaft, die keine Erfahrungen mit dieser Gegenkultur gemacht hat. Die Gegenkulturen, die es da gibt und gab, kommen da bisweilen zu kurz. Das soll sich ändern. Wir haben uns also auf die Suche begeben.

Warum wir das nicht schon immer gemacht haben, mag man sich jetzt fragen. Und: Warum ausgerechnet jetzt? Es sind die Umstände, die den Ehrgeiz der Redaktion geweckt haben. Es gibt plötzlich Platz in der Zeitung. Seit Jahresbeginn wird die taz, die im Osten vertrieben wird, in einer neuen Druckerei hergestellt. Dadurch haben sich die redaktionellen Abläufe so verschoben, dass es die Möglichkeit gibt, eine Seite zu bestücken, die nur in die fünf Ostländer ausgeliefert wird. Ab nach Osten! Das haben sich einige Redakteur_innen gedacht und einfach mal losgelegt.

Koordiniert wird das neue Projekt von der Zukunfstwerkstatt der taz. Es darf also experimentiert werden auf der neuen Seite, die zunächst mittwochs und freitags erscheinen soll. Junge Autor_innen sollen gefördert werden. Es geht um neue Geschichten in neuem Gewand. Es darf gespielt werden. Der Osten ist die Spielwiese.

Andreas Rüttenauer

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