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Was fehlt ...: ... Legos Zensur

2015 hatte der Künstler Ai Weiwei mit Zensur zu kämpfen. Das ist nicht neu. Statt vom chinesischen Regime kam die diesmal jedoch von Lego – der dänische Spielzeughersteller verbot Ai die Verwendung seiner bunten Bausteine für ein Kunstprojekt. Das sei ein „Akt der Zensur und Diskriminierung“, protestierte der Künstler. Lego hingegen beharrte darauf, dass es keine Projekte mit politischer Agenda fördern wolle. Die Reaktion: Tausende Lego- und Ai-Wei-Wei-Fans weltweit spendeten ihre privaten Steine.

Nun lenkte Lego ein – und will in Zukunft nicht mehr nach dem Zweck von Großbestellungen fragen. „Wir werden die Kunden aber bitten, klarzustellen, dass der Lego-Konzern die konkreten Projekte nicht gutgeheißen hat oder unterstützt“, erläuterte ein Unternehmenssprecher. Ai Weiwei postet ein Lego-Foto auf Instagram und sprach von einem Sieg für die Meinungsfreiheit: „Lego ist eine Sprache, die jeder schätzen kann und seinem eigenen Willen nach verwenden sollen könnte.“

Bei der im Dezember eröffneten Ausstellung in Melbourne wollte Ai Weiwei aus Legosteinen 20 Porträts von Personen bauen, die sich in Australien für Freiheiten und Rechte eingesetzt haben. Stattdessen habe er einfach ähnliche Steine von einer chinesischen Firma verwendet. „Ich konnte nicht viel Unterschied sehen und der Preis war viel, viel niedriger“, sagte Ai Weiwei. (dpa/ap/taz)