Knallhartes Programm

Handball Weil bei der EM viele deutsche Nationalspieler ausfallen, wird über Ligareformen diskutiert

BERLIN taz/dpa | Oliver Roggisch hat sich nach den vielen verletzungsbedingten Absagen vor der Handballeuropameisterschaft in Polen für eine Reduzierung der Bundesliga ausgesprochen. „Es gibt die Möglichkeit, die Liga zu verkleinern“, sagte der Teammanager des deutschen Männernationalteams dem Mannheimer Morgen. Das Programm der Champions-League-Starter THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt und Rhein-Neckar Löwen sei knallhart, die Belastung viel zu hoch.

„Wenn man jetzt die ganzen Verletzten bei Kiel und den Löwen sieht, ist es an der Zeit, Dinge zu verändern und Lösungen zu erarbeiten, um die Topspieler zu entlasten“, betonte der frühere Nationalspieler. Im Gegenzug votiert er im Sinne der nicht im Europapokal vertretenen Klubs für die Einführung von Playoffs um den Klassenverbleib. So sollen die Vereine keinen Verlust von Heimspielen und Einnahmen hinnehmen müssen.

Deutschlands Handballer müssen bei der EM ab 15. Januar diverse Leistungsträger ersetzen. Kapitän Uwe Gensheimer, Paul Drux, Patrick Groetzki, Patrick Wiencek und Michael Allendorf fallen aus. Dennoch will Bundestrainer Dagur Sigurdsson die fehlenden Spieler nicht in den Mittelpunkt stellen. „Vielleicht bin ich naiv oder ein bisschen übermotiviert: Aber es hilft mir doch nicht, jetzt groß rumzujammern“, sagte er.

Deutschland trifft in der Vorrundengruppe C auf Spanien, Schweden und Slowenien. „Ich glaube, dass wir gegen alle Gegner in der Vorrunde gute Chancen haben zu gewinnen“, erklärte Sigurdsson. „Wenn wir einen guten Rhythmus finden, geht vieles von allein. Aber im Handball ist es eben immer eng in solchen Spielen.“