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Iran meldet sich auf dem Ölmarkt zurück

Energie Der geplante Ausbau der Förderung würde Gewinner und Verlierer schaffen

BERLINtaz| Kaum von den westlichen Sanktionen befreit, legt Iran richtig los. Am Montag erklärte Teheran, die heimische Ölindustrie werde ihre tägliche Fördermenge von 2,8 auf 3,3 Millionen Barrel (159 Liter) erhöhen.

Kein Wunder, dass Öl auf dem Weltmarkt sofort noch billiger wurde. Ein Barrel der Nord­see­sorte Brent kostete zeitweise 27,7 US-Dollar. Was Autofahrer und Firmen in ölimportierenden Ländern wie Deutschland freut, wird zum immer größeren Problem für ölexportierende Staaten wie Venezuela, Saudi-Arabien oder Russland. Saudi-Arabien hat längst einen Sparhaushalt verabschiedet, Venezuela rief am Wochenende den wirtschaftlichen Notstand aus, und am Montag verkündete auch Moskau neben der laufenden Rubelabwertung „dringende Maßnahmen“ an.

Der Iran verfügt über gigantische Ölreserven. Bevor der Streit über sein Atomprogramm zu den Ausfuhrbeschränkungen führte, war er in der Organisation erdölexportierender Länder, der Opec, der zweitgrößte Produzent. Derzeit liegt er auf Rang 5. Führend ist Saudi-Arabien, das täglich mehr als zehn Millionen Barrel Öl aus dem Boden pumpt. Wie schnell sich die Ankündigung Teherans tatsächlich umsetzen lässt, ist allerdings unklar. Zuletzt haben die Ölunternehmen zu wenig investiert, die Infrastruktur muss modernisiert werden. BW

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