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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat im Streit über die Berliner Gemäldegalerie eine Lösung mit Rücksicht auf die weltweit bedeutendste Sammlung der Alten Meister zugesagt. „Die Sorge, die wertvollen Bestände der Gemäldegalerie könnten für Jahre im Depot verschwinden, ist unbegründet“, erklärte der CDU-Politiker gegenüber dpa. Zuvor hatten die Pläne der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Gemäldegalerie am Potsdamer Platz für ein Museum der Moderne zu räumen, für Aufregung gesorgt. In dem Haus soll nach dem Umbau ein Museum des 20. Jahrhunderts entstehen, das Bestände der Stiftung mit einer Schenkung des Sammlerehepaares Pietzsch vereint. Dafür müssten die zurzeit in der Gemäldegalerie untergebrachten Alten Meister ins Bode-Museum auf die Museumsinsel wandern. Weil das Bode-Museum zu klein ist, ist ein Neubau auf der gegenüberliegenden Spreeseite geplant. Die Alternative zu diesem Vorhaben der Preußen-Stiftung wäre ein neues Haus für das Museum der Moderne am Potsdamer Platz. Derzeit werden diese Möglichkeiten in einer Studie überprüft. „Ein faireres Verfahren gibt es nicht. Wir müssen das Ergebnis im Frühjahr abwarten“, sagte Bernd Neumann. Wenn die gemeinsame Präsentation von Alten Meistern mit den Skulpturen des Bode-Museums präferiert werde, sollte der Umzug der Gemäldegalerie erst erfolgen, wenn ein neues Gebäude steht.

  Die Gefahr, dass das Sammler-Ehepaar Pietzsch sein Schenkungsangebot zwischenzeitlich zurückzieht, sieht Neumann nicht. „Wenn es eine klare Grundsatzentscheidung gibt, bin ich sicher, dass sie damit zufrieden sind.“ Das Projekt dürfe aber nicht auf die lange Bank geschoben werden, sollte nach Möglichkeit in sechs Jahren beendet sein.