: Für Turbine gibt es kein Durchkommen nach oben
Fußball III Die Hinrunde von Turbine Potsdam war verkorkst. Nun wechselt bald der Coach
Okay, fangen wir die Vorschau einmal mit dem Offensichtlichen an: Turbine Potsdam wird diese Saison nicht um die Meisterschaft mitspielen. Erst zum zweiten Mal in den vergangenen 15 Jahren ist dies der Fall. Die Tatsache, dass das erste Mal gerade eine Saison her ist, zeigt, dass hier wohl irgendetwas im Argen liegt.
Turbine spielt die schlechteste Hinrunde seit der Saison 1998/99. Das Team steht auf Platz 8 und damit in der unteren Tabellenhälfte. Sechs Niederlagen stehen fünf Siegen gegenüber, bei einem Unentschieden. Zum fehlenden Glück kam auch noch das Verletzungspech dazu, das gefühlt den halben Kader des Vereins außer Gefecht setzte.
Kommenden Sommer hört dann auch noch Übervater und Coach Bernd Schröder auf, nach mehr als 40 Jahren bei Turbine. Wenn das kein Umbruch ist, was bitte dann? Bis dahin wird Turbine in der Liga wohl vor sich hinwurschteln. Dank der Verletzungsmisere könnte man lernen, dass Spielerinnen aus der eigenen Jugend für mehr als nur für Teamfotos da sind.
Zur Champions League wird’s nicht mehr reichen, denn die Bayern-Frauen, fast so langweilige Streberinnen wie die Männer inzwischen, sind jetzt schon mit zwölf Punkten Vorsprung an der Spitze enteilt. Die Wolfsburgerinnen werden sich wohl Platz 2 sichern.
Wenn für Schröder im Sommer Matthias Rudolph übernimmt, darf er also neue Wege suchen, um die vom Männerfußball gefütterten Glitzerteams aus München und Wolfsburg in die Schranken zu weisen. Das wird nicht leicht und auch überhaupt nicht spaßig. Aber zumindest gibt es ein paar Optionen – gute Nachwuchsarbeit und so. Alina Schwermer
Prognose: Turbine kann sich dank besserer Personalsituation in der Rückrunde (Start: 14. Februar) stabilisieren. Wegen der engen Konstellation in der oberen Tabellenhälfte gibt es allerdings kein Durchkommen nach ganz oben. Am Ende ist Platz 6 ein versöhnlicher Abschluss
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