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Helfer für gemeinsames Lernen

Inklusion In Schleswig-Holstein unterstützen neue Assistenzkräfte Schüler mit Förderbedarf. Die Opposition kritisiert zu viele Betreuer pro Kind – ohne klares Konzept

In den Lehrerzimmern der schleswig-holsteinischen Grund­schulen wird es enger: Die ersten „schulischen Assistenzkräfte“ haben mit ihrer Arbeit begonnen, am Ende soll jede Grundschule im Land eine Hilfskraft erhalten. Rund 350 sind Angestellte des Landes, weitere 200 werden von Kreisen oder freien Trägern beschäftigt. Die Assistenzen – zu 92 Prozent Frauen, die meisten mit einer sozialpädagogischen oder erzieherischen Ausbildung – sollen die „multiprofessionellen Teams“ der Schulen unterstützen und besonders Kindern mit Behinderungen zur Seite stehen, die an Regelschulen unterrichtet werden.

„Multi ja, aber nicht professionell“, kritisierte Heike Franzen von der CDU-Fraktion das Konzept: Bis zu sechs Personen würden sich nun um ein Kind kümmern, ohne klare Aufgabenteilung.

Durch ein Gerichtsurteil war Schleswig-Holstein verpflichtet worden, die Betreuung von Kindern mit Förderungsbedarf zu verbessern. Dabei gehört Schleswig-Holstein mit Bremen zu den bundesweiten Vorreitern der Inklusion: Die meisten Kinder mit Behinderungen besuchen Regelschulen, Seh- und Sprachbehinderte sowie Autisten bereits zu 100 Prozent.

Am schlechtesten ist die Quote für Kinder mit geistiger Behinderung, wo nur rund 15 Prozent inklusiv lernen. In den Regelklassen werden die Kinder stundenweise durch Schulbegleiter und Sonderpädagogen betreut, die von den Förderzentren abgestellt werden.

Viele Förderzentren sind bereits heute „Schulen ohne Schüler“. Sie sollen aber erhalten bleiben und sich weiter vernetzen. Das Ziel sei, dass jedes Kind ohne Förderbedarf in Kontakt mit Kindern mit Behinderungen komme, und ebenso jedes Kind mit Förderbedarf irgendwann in seiner Schullaufbahn in einer Regelklasse sitze, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD): „Es muss Kontakt und Austausch geben.“ EST

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