DER NIEDERGANG DES HEAVY METAL: Wein statt Bier, Trüffel statt Pommes
WALLHAUSEN dapd/taz | „Jungwinzer macht Weine für Metal-Fans“, lasen wir gestern etwas irritiert in einer Tickermeldung. Demnach erlebe Wein bei den Headbangern „einen totalen Boom“, was man bei Festivals oder Konzerten bemerke, wie der junge Winzer des Weinguts „666 – Metal Wines“, Michael Schott, im rheinland-pfälzischen Wallhausen zu berichten weiß. Vorbei die Zeiten, in denen sich Fans und Rocker das gute alte Bier grölend gleich hektoliterweise aus Plastikbechern in die aufgerissenen Schlünde und über die schweißverschmierten Oberkörper kippten. Wir werden uns in Zukunft auf Metal-Konzerten an edle Kristallgläser gewöhnen müssen, aus denen zurückhaltende junge Leute, gepflegt und mit Kennermiene einen 2011er „Stoner Rock“ oder einen 2010er „Black Hills“ schlürfen. Und statt „Pommes Schranke“ verspeisen die feinen Fans dann Trüffel an Wildlachs. Das ist der endgültige Niedergang des Heavy Metal.
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