: taz 1.000
In der 1000. Ausgabe der taz vom 31. März 1983 fragten Hanne, Gaby, Peter, Lufger und Ralf,
warum es in der taz keine Ostermarschberichterstattung aus dem Ruhrgebiet gibt. Daß es in diesem Jahr wieder Ostermärsche geben wird, ist keine neue Erkenntnis; daß eine Zeitung wie die taz darüber berichten sollte, wäre eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Berichte zu überregionalen Ereignissen sollten von Berlin aus beizeiten vordiskutiert und zentral koordiniert werden. Die Koordination zwischen den Regionalredaktionen ist eine der Aufgaben, die von der Berliner Zentrale erfüllt werden müßte. In Sachen Ostermärsche ist der Zeitpunkt einer vernünftigen Berichterstattung von den Berlinern eindeutig verpennt worden, obwohl wir mehrfach daran erinnert hatten. (Ging leider nicht, wir hatten eine Bauchnabel-Bespiegelungs-Diskussion, und die war unheimlich wichtig! sorry; d. säzzer.) Dafür gibt es heute eine aus dem Boden gestampfte Tagesthemenseite zu den Osteraktionen, die über unsere Köpfe hinweg gemacht wurde und von der wir nur zufällig erfahren haben. Wichtiger noch als die Osteraktionen selber sind unserer Meinung nach für die taz-Leser/innen die Auseinandersetzungen innerhalb der Friedensbewegung im Vorfeld der Ostermärsche. Ein hierzu von uns vorbereiteter Artikel wird genausowenig erscheinen wie eine Berichterstattung über den Ostermarsch Ruhr. Dies ist unsere Reaktion auf die mangelnde Initiative und das offensichtliche Desinteresse der Mehrheit der Berliner Redaktion zu diesem Thema. Hinzu kommt, daß wir gerade auch mal wieder erfahren mußten, daß uns von Leuten aus der Berliner Zentrale – die in ihrer Gesamtheit unfähig ist, eine langfristige Berichterstattung zu planen und organisieren – Artikel ohne Diskussion oder Absprache verfälscht wurden.
Mittlerweile enthalten wir Ihnen unsere internen Grabenkämpfe vor oder verschonen Sie damit, wie Sie wollen.