Galerie im Saalbau: Die Geschichte nachzeichnen
Panel aus „Mirjama“ von Mārtiņš Zutis
Als Art Spiegelman in seinem Erfolgscomic „Maus“ die Geschichte seines Vaters, eines Auschwitz-Überlebenden, verarbeitete, war das ein Tabubruch. Aber wie soll man auch an das Unsagbare erinnern? Das Projekt „Redrawing Stories from the Past“ von MitOst e.V. folgt dem Vorbild Spiegelmans. Es führte fünf junge Graphic-Novel-Künstler_innen aus verschiedenen europäischen Ländern mit Schüler_innen aus Deutschland und Serbien zusammen, die gemeinsam recherchierten und Geschichten umsetzten. Die Ergebnisse zeigt eine Ausstellung in der Galerie im Saalbau und eine Publikation. Es sind ebenso sensible wie außergewöhnliche Auseinandersetzungen mit der Geschichte, Mārtiņš Zutis Graphic Novel etwa gleicht einer Geistererzählung; andere werfen zeichnerisch Schlaglichter auf vergessene Aspekte – Paula Bulling erinnert an arabische Opfer. Sehenswert und berührend macht die Schau auch deren zweite Ebene: Die Graphic Novels werden ergänzt durch Zeichnungen, auf denen KZ-Insassen das Grauen festhielten. BS
Bis 7. 2., Di.–So., 10–20 Uhr; geschlossen: am 24., 25., 31. 12. und am 1. 1., Karl-Marx-Str. 154
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
