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POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Montagnachmittag wird im New Yorck im Bethanien (Mariannenplatz 2, 16 Uhr) im „gemütlichen Café“ über den „permanenten Ausnahmezustand“ diskutiert. Im Rahmen eines Vortrages von Anonymimus und/oder Anonymia werden staatliche Maßnahmen zur Aufstandsbekämpfung und mögliche linke Gegenstrategien vorgestellt.

In der Baiz (Schönhauser Allee 26a, 20 Uhr) wird dann am Abend mit der DKPistin und der Sprecherin des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel, Bettina Jürgensen, über das Verhältnis der Linken zur Flüchtlingsfrage debattiert. Doch offenbar ist man sich vorab über alles klar. „Neben einer viel beschworenen und auch von der Bundeskanzlerin Merkel eingeforderten ‚Willkommenskultur‘ und ‚Refugees welcome‘ gibt es Pegida-Demonstrationen und gewalttätige Übergriffe bis hin zu Brandanschlägen auf Wohnunterkünfte Geflüchteter, die hier Schutz und Hilfe suchen“, stellen die Veranstalter_innen fest und fragen daher, ob das reiche, „um dem Rassismus etwas entgegenzusetzen?“ Die Antwort lautet selbstverständlich nein. Das haben die Veranstalter_innen auch erkannt und in den Veranstaltungstext geschrieben. Und nu? Eine bessere Gesellschaft tut also not. Verdammich, das weiß die Linke, ob orthodox oder schon merklejugend, natürlich überhaupt nicht. Da wäre sie vermutlich auch nie drauf gekommen. Wie auch, gab ja keinen Marx, der die Verhältnisse zum Tanzen bringen wollte. Weiß die dumme Linke denn, dass der Verfasser dieser Kolumne gern einen echten Regenbogen auf seinem Schreibtisch hätte? Nö? Ist aber genauso, äh, konkret. Herrgott, muss immer wieder dieses allgemein Lalala in den Veranstaltungsankündigungen geschrieben werden, ohne irgendwelche Ideen, ohne Analyse, nur mit scheelen Appellen? Wie satt kann man sich an seinen Gemeinplätzen eigentlich fressen?

Am Dienstag gibt es ein offenes Treffen im Migrationsrat Berlin-Brandenburg (Oranienstraße 34, 19 Uhr) um ein „Lager-Mobilisation-Network“ auf die Beine zu stellen. Nach Lagervisiten wollen die Aktivist_innen nun einen bessere Infrastruktur für Flüchtlinge Aufbauen. Englischkenntnisse wären bei dem Treffen hilfreich. Wer sich vorab unter oplatz.net über den bisherigen Erkenntnisstand informiert hat, ersparrt den Aktivist_innen viele Erklärungen.

Am Mittwoch schließlich wird in der A-Laden Experience in der Baiz (Schönhauser Allee 26a, 19 Uhr) das traurige Jubiläum „80 Jahre Spanische Revolution“ begangen – denn im Februar 1936 begann diese. Die Vorgeschichte soll an diesem Abend erläutert werden, weitere Themenabende werden folgen.

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