Champions League, 6. Spieltag: Bayer verpasst das Achtelfinale

Das Fußballwunder ist ausgeblieben: Bayer Leverkusen nutzt die Chance zum Achtelfinaleinzug nicht. Wenig überraschend: Bayern gewinnt gegen Zagreb.

Lionel Messi schießt ein Tor

Lionel Messi (l.) trifft mal wieder. Foto: ap

LEVERKUSEN/ZAGREB dpa | Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt war nach dem knappen Aus in der Champions League sauer und gereizt wie selten. „Wir können das Interview auch abbrechen“, herrschte er einen Reporter des Fernsehsenders Sky nach dem 1:1 (1:1) am Mittwochabend gegen den FC Barcelona nach einer eher harmlosen Frage an. Für den 48-jährigen Fußball-Lehrer war der K.o.-Schlag „ein Drama“, obwohl es immerhin in der Europa League weitergeht.

Bitter ist jedoch: Der Bundesliga-Achte hätte mit einem – mehr als möglichen – Sieg gegen ein durch Weltstar Lionel Messi aufgewertetes B-Team aus Barcelona das Achtelfinale erreicht. Denn im zweiten Spiel der Gruppe E leisteten der AS Rom und BATE Borissow zeitgleich mit einem torlosen Remis Schützenhilfe.

Ein 2:1 hätte der Werkself damit genügt, um Rom noch von Platz zwei zu verdrängen und in der Champions League zu überwintern. Früh zeigten die Leverkusener, wie sie ihre finstere Bilanz von sechs Niederlagen in Serie gegen Barcelona aufbessern wollten. Forsch attackierten die Schützlinge von Trainer Roger Schmidt schon weit in der gegnerischen Hälfte und störten so das Passspiel der Gäste.

Doch die erste grobe Nachlässigkeit der Hausherren nutzte Messi zur Führung. Der frühere Schalker Ivan Rakitic wurde im Mittelfeld nicht angegriffen, seinen Traumpass durch die Bayer-Abwehrreihe ersprintete Messi, zog an Keeper Bernd Leno vorbei und schob ein.

Auf Messi folgt Chicharito

Es war schon Messis 15. Tor gegen ein deutsches Team in der Königsklasse, kein anderer Spieler hat öfter gegen Bundesligisten getroffen. Immerhin: Bayer verließ trotz der jüngsten Rückschläge nicht der Mut – im Gegenteil. Nur drei Minuten später fand Admir Mehmedis Flanke zu „Chicharito“ Hernandez, der umgehend einschoss.

Danach aber fand die Werkelf erst in der zweiten Hälfte ihren Schwung wieder. Barcelonas B-Team verrichtete Dienst nach Vorschrift und offenbarte mehrfach Schwächen in der Defensivarbeit. Die Leverkusener mühten sich zwar, ließen es jedoch an Konsequenz vermissen. Calhanoglu (58.) und Karim Bellarabi (60.), der frei vor ter Stegen auftauchte, vergaben gute Chancen zur Führung.

Coach Schmidt ging auf Risiko, brachte den zuletzt aufs Abstellgleis geschobenen Stefan Kießling als zweite Spitze. Doch auch mit dem Routinier fehlte es zumeist an der Durchschlagskraft – und auch am letzten Willen zum Sieg, der das Überwintern in der Champions League ermöglicht hätte. Als Hernandez kurz vor Schluss auch die letzte Großchance gegen den stark reagierenden ter Stegen nicht nutzen konnte, war das Aus der Leverkusener besiegelt.

Bayern gewinnt wieder

Mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten hat Robert Lewandowski seinem Trainer Pep Guardiola den 50. Sieg in der Champions League geschenkt. Beim Schaulaufen des bereits als Gruppensieger feststehenden FC Bayern München sorgte der Dauertorjäger (61./64.) am Mittwoch beim 2:0 (0:0) bei Dinamo Zagreb für den verdienten Erfolg und seine Königsklassen-Tore 29 und 30. „Wir mussten geduldig bleiben und sind sehr zufrieden“, sagte der Matchwinner im ZDF und gab zu: „Es war kein einfaches Spiel. Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben.“

Kurz vor Schluss vergab der eingewechselte Thomas Müller die Chance auf das 3:0, als er einen Foulelfmeter an den Pfosten schoss (88.). Dem Spiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters waren zwar allerhand Umstellungen und Pausen für Stars anzumerken, aber auch so reichte es zum vierten Mal für eine Münchner Gruppenphase mit 15 Punkten.

Zu den Achtelfinalisten gesellt sich auch der Champions-League-Neuling KAA Gent. Der belgische Meister gewann am Mittwoch mit 2:1 gegen Zenit St. Petersburg und belegte in der Gruppe H Platz zwei hinter den Russen. Auch die deutschen Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker sind mit dem FC Arsenal durch.

Die Londoner siegten in der Gruppe F mit 3:0 bei Olympiakos Piräus und verhinderten somit das drohende Aus schon in der Gruppenphase. Der englische Meister FC Chelsea folgte dem Londoner Stadtrivalen in die K.o.-Phase. Die Mannschaft von Trainer Jose Mourinho sicherte sich durch ein 2:0 gegen den FC Porto den Sieg in der Gruppe G.

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