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Österreich droht Osteuropäern

EU-KRISE Wien erwägt Geldkürzungen, wenn Länder Asyl verweigern

BRÜSSEL afp | Der Ton in der europäischen Flüchtlingskrise wird wieder schärfer: Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann drohte vor dem EU-Gipfel am Donnerstag mit der Kürzung der EU-Beiträge seines Landes, wenn sich osteuropäische Länder nicht an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen. „Wer unter dem Strich mehr Geld aus dem EU-Haushalt erhält als einzahlt, sollte sich bei einer fairen Verteilung der Flüchtlinge nicht einfach wegducken“, sagte Faymann der Welt. Wer sich dennoch verweigere, mache es „Nettozahlern wie Österreich künftig sehr schwer, weiterhin so viel Geld einzuzahlen“. Größter Nettoempfänger ist Polen, es bekam 2013 gut 12,3 Milliarden Euro mehr, als es einzahlte. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz verlangte von allen Mitgliedstaaten, Flüchtlinge aufzunehmen. Faymanns Worte zeigten, „wie dramatisch die Lage ist“.

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