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Hangmen Also Die USA 1942 R: Fritz Lang, D: Brian Donlevy, Walter Brennan

Dies ist das einzige Filmprojekt des Exilierten Bertolt Brecht, das in Hollywood realisiert wurde.Frei von Konflikten aber lief die Zusammenarbeit mit Regisseur Fritz Lang nicht ab bei diesem Politthriller über die von der Wehrmacht besetzte Tschechoslowakei. Gern hätte Brecht andere Schauspieler in dem Film gesehen, und später mokierte er sich über die Darstellerriege mit solchen Worten: „Visagen wie aus dem Programmheft des Ulmer Stadttheaters“.

Di, 21.30 Uhr, Metropolis, Hamburg

Die Mondverschwörung D 2010 R: Thomas Frickel

Im Grunde eine Fortsetzung von Frickels Film „Deckname Dennis“. Darin hatte er 1997 einen amerikanischen Fernsehjournalisten auf eine Reise durch Deutschland geschickt. Dem harmlos wirkenden Ausländer erzählten die Menschen dann Dinge vor der Kamera, die sie sonst wohl nicht von sich gegeben hätten. 13 Jahre später reiste dieser Dennis Mascarenas erneut für Frickel durch die Lande, um die deutsche Vorliebe für Verschwörungstheorien und esoterische Welterklärungen zu untersuchen. Er traf auf eine Ansammlung von durchgeknallten Spinnern, die ihm geduldig alles erklären –und nicht merken, wie seine nur scheinbar so naiven Fragen sie entlarven.

So, 17 Uhr, 3001 Kino, Hamburg

Carol USA 2015 R: Todd Haynes, D: Cate Blanchett, Rooney Mara

Zwei Frauen tun etwas, das in den 1950er-Jahren gegen Konvention und Gesetze verstößt: Sie verlieben sich ineinander. Die wohlhabende Carol begegnet der Kaufhausangestellten Therese, man hat gemeinsam Lunch; Carol lädt Therese zu sich ein, zufällige Berührungen bekommen eine zweite Bedeutung, Blicke gehen hin und her. Aber es dauert lange, bis das Begehren greifbarer wird –inszeniert mit umwerfenden Kamerafahrten und einem guten Blick dafür, wie sich die Repression in die Frauen hineinfrisst.

Mo, 19 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit GB/I 2014, R: Umberto Pasolini, D: Edddie Marsan, Joanne Froggatt

Als „Funeral Officer“ kümmert er sich mit Sorgfalt und Hingabe um die Beisetzung Verstorbener ohne Angehörige. Als die Londoner Stadtverwaltung seine Stelle streicht, bleibt Mr. May nur noch ein letzter Fall, in dessen Vergangenheit er immer tiefer eintaucht. Ein vielfach preisgekrönter Spielfilm über Einsamkeit und Tod in unser Gesellschaft.

Mi, 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover

Tony Takitani JP 2004 R: Jun Ichikawa, D: Issey Ogata, Ryie Miyazawa

Als einziges Kind eines viel reisenden Jazz-Musikers wächst Tony Takitani auf: Er lernt früh, selbst zu kochen und allein zu Bett zu gehen. Am liebsten zeichnet er mit Bleistift präzise Maschinen nach. Er wird Illustrator, verdient gutes Geld, sein Leben ist so ereignislos, wie er sich das wünscht. Dann verliebt sich dieser traurigste Protagonist, den sich der Autor Haruki Murakami je ausdachte, heiratet –und fühlt zum ersten Mal, wie einsam er war.

Di, 20.30 Uhr, City 46, Bremen