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Böllertöten Biber

Tierquälerei Silvester sei auch für Wildtiere eine schwierige Zeit, sagen NaturschützerInnen

Der Böller-Tod eines Bibers hat bei Naturschützern in Berlin und Brandenburg Empörung ausgelöst. Das Tier war am Montag vor einer Woche im Schlosspark von Königs Wusterhausen nahe Schönefeld durch einen Knallkörper gestorben. Dem Jungtier sei durch die Druckwelle das Trommelfell geplatzt, woraufhin es ertrank, wie der Naturschutzbund (Nabu) am Montag mitteilte. Nabu und Tierschutzbund mahnten, zu Silvester Rücksicht auf Haus- und auf Wildtiere zu nehmen.

„Silvester ist auch für Wildtiere eine schwierige Zeit“, sagte Nabu-Sprecherin Carmen Baden am Montag. Meist könnten die direkten Folgen von Feuerwerk auf Wildtiere schwer belegt werden. Dieser Fall sei jedoch klar gewesen, „denn Biber ertrinken normalerweise nicht und die Obduktion hat den Verdacht bestätigt“. Wenn gefährdete Tierarten durch Böller verletzt oder getötet werden, kann das artenschutzrechtliche Strafen von mehreren zehntausend Euro Bußgeld nach sich ziehen.

Vegetationsfrei feiern

Feiernden empfiehlt Baden, Feuerwerk in Parks, Feld und Flur oder am Stadtrand zu vermeiden: „Die Umgebung sollte möglichst frei von Vegetation sein.“ Landwirten empfiehlt sie, den Stall zu schließen und darauf zu achten, dass in der Nähe des Hofs nicht geknallt wird. Der Tierschutzbund riet zudem dazu, Hunde in bewohnten Gebieten auch vor Silvester nur angeleint auszuführen. Katzen sollten am Silvesterabend unbedingt im Haus bleiben. Idealerweise gebe es einen ruhigen Platz für Haustiere. Vogel- und Kleintierkäfige sollten weit vom Fenster entfernt stehen und durch ein Tuch abgedeckt werden. Bei Hunden sei eine vertraute Bezugsperson von Bedeutung, die durch einen bewusst ruhigen Umgang Sicherheit vermittele. (epd)

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