: Zehn Mal Queen-Besuch
KREUZFAHRTSCHIFFE Alljährliche Passagierrekorde bei Luxuslinern. Die Luft wird dadurch nicht besser
Auf einen Passagierrekord steuert der Hamburger Hafen zu. Von mehr als einer halbe Million Fahrgäste auf Kreuzfahrtschiffen geht der Vorstandschef des Hamburg Cruise Center, Stefan Behn, aus. „Der dynamische Wachstumstrend der Vorjahre wird sich fortsetzen“, kündigte er am Donnerstag an. Für 2013 rechnet Behn mit einem Passagierzuwachs von 16 Prozent gegenüber 2012.
Im abgelaufenen Jahr sind exakt 430.329 Gäste bei 160 Schiffsanläufen an oder von Bord gegangen, 2011 waren es nur 314.500. In diesem Jahr wollen nach bisher vorliegenden Planungen 21 Reedereien Hamburg mit insgesamt 34 Kreuzfahrtschiffen anlaufen. Da viele Schiffe mehrfach ein- und auslaufen, soll es zu 173 Schiffsanläufen kommen.
So soll allein die „Queen Mary 2“ zehn Mal in der Hansestadt anlegen. Hochbetrieb wird auch erneut zum Hafengeburtstag herrschen, wenn zwischen dem 9. und 12. Mai wieder mehrere Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig erwartet werden. Großkunde ist auch weiterhin die Reederei Aida, die mit vier Luxuslinern regelmäßig am Kreuzfahrtterminal Altona anlegen wird.
Deshalb hat der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg erneut die überfällige Entscheidung für einen Landstromanschluss angemahnt. Nach früheren Aussagen der Verkehrsbehörde hätte diese bereits Ende vorigen Jahres fallen sollen. „Wie lange müssen die Hamburger noch darauf warten, dass der Senat endlich ihre Gesundheit schützt?“, fragt Nabu-Chef Alexander Porschke. In Hamburg stellen die Emissionen der Schifffahrt nach dem offiziellen Entwurf des Luftreinhalteplans mit 38 Prozent den größten Einzelbeitrag bei den Stickoxidemissionen, bei den Feinstaubemissionen werden 17 Prozent auf den Schiffsverkehr zurückgeführt.
Der Senat hatte im Herbst erklärt, eine Steckdose für Kreuzfahrtschiffe in Altona einrichten zu wollen, am Terminal in der Hafencity indes aus Kostengründen nicht. Parallel gibt es bereits Überlegungen, einen dritten Terminal auf dem Kleinen Grasbrook oder am O’Swaldkai einzurichten. SMV