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"Es gibt kein leuchtendes Vorbild"

Klima Was bringt Paris Berlin? Ökoaktivist Tadzio Müller meldet sich täglich vom Gipfel

Foto: privat
Tadzio Müller

arbeitet als Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung – und gerade beim Klimagipfel in Paris.

taz: Herr Müller, blicken wir in die Zukunft. Berlin will bis 2050 eine klimaneutrale Stadt werden. Kann das klappen?

Tadzio Müller: Ja, aber nur, wenn schnell die nötigen Schritte umgesetzt werden. Das Energie- und das Klimaschutzprogramm des Landes gibt die Richtung vor, aber beiden Konzepten droht dasselbe Schicksal: in den Schubladen des Senats zu verstauben. Rot-Schwarz ist besonders rückwärtsgewandt: Mit der Verlängerung der A 100 baut man lieber eine Autobahn, anstatt klimafreundliche Mobilität zu fördern, was vor allem außerhalb des S-Bahn-Rings absolut notwendig wäre.

Welche Stadt kann Berlin als Vorbild dienen?

Es gibt nicht das eine leuchtende Beispiel: London ist in Sachen autofreie Innenstadt mit seiner Citymaut weit vorne, Barcelona bei der Beteiligung der Zivilgesellschaft. Berlin muss seinen eigenen Weg finden.

Zurück zum Gipfel: Wie ist die Stimmung vor dem Finale?

Es sammeln sich mehr und mehr Aktivisten. Allen ist klar: Der Gipfel läuft auf faule Kompromisse oder ein totales Scheitern hinaus. Trotz des allgemeinen Demonstrationsverbots bleibt klar: die Klimabewegung, nicht der UN-Gipfel, müssen hier das letzte Wort haben. Und das heißt auch: ungehorsame Aktionen am Samstag.

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