: "Berlin könnte Vorbild sein"
Klima Was bringt Paris Berlin? Öko-Aktivist Tadzio Müller meldet sich täglich vom Gipfel
arbeitet als Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung – und gerade beim Klimagipfel in Paris.
taz: Herr Müller, in welchen Bereichen ist Berlin in Sachen Klimaschutz ambitioniert?
Tadzio Müller: Auf jeden Fall im Bereich der Rekommunalisierung der Energienetze, also von Strom und Gas, die der Senat und vor allem viele Initiativen vorantreiben. Auch das jüngst eingerichtete Stadtwerk, das oft noch als Mini-Stadtwerk bezeichnet wird, ist sicher weiterhin ausbaufähig. Berlin hat aber noch viel mehr Möglichkeiten. Ich will noch mal auf den öffentlichen Nahverkehr zurückkommen: Wir müssen weg vom Wahnsinn des individuellen Autoverkehrs. Und die Städte können das viel eher umsetzen als die Bundesregierung, die ja immer auch eine Vertreterin der Autoindustrie ist. Berlin als eine der progressivsten Städte Deutschlands sollte rasch einen Versuch machen, einen entgeltfreien Nahverkehr einzuführen. Dank der Millionen Touristen aus aller Welt, die das dann auch miterleben, könnte dieser Versuch eine enorme Außenwirkung haben und zum Vorbild werden.
Gibt es gar keine Ansätze, so etwas auf die Tagesordnung in Paris zu setzen?
Themen wie der Nahverkehr werden immer wieder erwähnt, aber leider nie konkret verhandelt. Fragenbis
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