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Häfen saufen ab

Welthandel Alle norddeutschen Häfen leiden unter der ökonomischen Flaute auf dem Weltmarkt

Es sind nicht nur die großen, also Hamburg und Bremerhaven: Unter sinkenden Umschlagszahlen leiden im laufenden Jahr auch alle anderen norddeutschen Häfen.

Im ersten Halbjahr ging der Umsatz an Nord- und Ostseeküste um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, gab Klaus-Dieter Peters, der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), gestern in Hamburg bekannt. Der Jahresumsatz werde bei etwa 304 Millionen Tonnen weitgehend unverändert bleiben, davon etwa zwei Drittel in Hamburg und Bremerhaven.

An den deutschen Küsten gibt es 16 größere Seehäfen sowie noch einige kleinere und Binnenhäfen, die auch Seegüter umschlagen. An der Ostseeküste sind Rostock und Lübeck die beiden wesentlichen Häfen für den Güterumschlag sowie auch für Personen- und LKW-Transporte. Große Passagierhäfen sind Kiel und Puttgarden auf Fehmarn. An der Nordsee sind Wilhelmshaven, Emden, Cuxhaven und Brunsbüttel die größten Häfen.

Die Stagnation sei auf die derzeit „schwierigen Rahmenbedingungen“ zurückzuführen, sagte Peters, im Hauptberuf Vorstandschef bei Deutschlands zweitgrößtem Hafenlogistiker, der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Besonders das rückläufige Wachstum in China und die Rezession in Russland sorgten für schwindende Warenmengen. So brach der Hamburger Umschlag mit China in diesem Jahr bereits um 15 Prozent ein, der mit Russland sogar um 36 Prozent.

Abhilfe schaffen solle ein rascher Ausbau der Infrastruktur, fordert der ZDS. Die Vertiefung von Elbe und Weser, der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals sowie von Schienenstrecken von den Häfen ins Binnenland seien absolut notwendig, so Peters, „um die Wachstumschancen konsequent zu ergreifen“. smv

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