: Zwei Zimmer, Küche, Duschcontainer
Asyl Ein neues Internetportal sammelt Wohnungsangebote für bereits anerkannte Flüchtlinge
Sozialsenator Mario Czaja (CDU) ist auf Wohnungssuche. Es müsse in Berlin noch leerstehende Wohnungen und Gebäude geben, die an Flüchtlinge vermietet werden könnten, sagte er am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Denn weil sich keine geeigneten Wohnungen finden, leben derzeit noch rund 2.500 bereits anerkannte Flüchtlinge in Gemeinschafts- und Notunterkünften, obwohl diese gar nicht mehr für sie vorgesehen sind. Czaja appellierte daher an Berliner und Immobilienbesitzer, verfügbare Wohnungen anzubieten. „Wir suchen Wohnraum in der einfachen Wohnlage für rund 5 Euro pro Quadratmeter.“ Auch befristete Mietverträge seien möglich.
Auf der Webseite des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) können Wohngemeinschaften, die ein Zimmer frei haben, nun Kontakt mit der Initiative Flüchtlinge Willkommen aufnehmen. Wer eine Wohnung anbieten möchte, kann dies bei der Beratungsstelle des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF) tun. Diese informiert Vermieter und unterstützt Flüchtlinge bei der Wohnungssuche.
Bis Ende September hatte das EJF 659 Wohnungen vermittelt. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften haben dieses Jahr 274 Wohnungen bereitgestellt – 2016 sollen es doppelt so viele werden, kündigte Czaja an. Immobilienbesitzer, die Gebäude oder Grundstücke anbieten möchten, können auf der Webseite ein Formular ausfüllen. „Wir bitten darum, auch Angebote, die vor ein paar Jahren abgelehnt worden sind, noch mal anzugeben“, sagte Czaja. In Gebäuden, die bisher nicht infrage gekommen seien, weil sanitäre Anlagen fehlten, könnten sie möglicherweise Duschcontainer aufstellen, sagte Czaja. usch
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