In Merkels Auftrag

flÜchtlingshelfer Lassen sie sich vor den Karren der Politik spannen, oder verändern sie die realen Verhältnisse?

Wasser für die Ankommenden: FlüchtlingshelferInnen in Hamburg-Harburg Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Ultra-neoliberal

betr.: Muttis kleine Helfer?, taz.nord vom 10./11.10.15

So traurig es ist: Flüchtlingshilfe in diesem Moment heißt in letzter Konsequenz, Merkel und den ganzen menschenverachtenden Duktus ihrer ultra-neoliberalen Politik zu unterstützen. Das sollte niemanden davon abhalten, Hilfe zu leisten, wer sich aber nicht im Klaren ist über die Intentionen unserer Kanzlerin, beim Thema Euro genauso wie bei TTIP und Banken(Reichen)rettung und eben beim derzeitigen Massenimport von Billiglöhnern, der hat sich einlullen lassen von ihr und den vor ihr schleimenden Medien. PRODUSTER; taz.de

Welche Stellen?

betr.: Muttis kleine Helfer?, taz.nord vom 10./11.10.15

@produster „Massenimport von Billiglöhnern“

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wo und welche Stellen es denn für diese Art von Billiglohn geben soll? Mir fallen keine ein und schon gar keine ohne gute bis sehr gute Deutschkenntnisse.

Ich sehe da aktuell auch keinen Grund, die Flüchtlingswelle so zu interpretieren, dass „Biodeutschen“ Arbeit weggenommen wird. Eher mache ich mir Gedanken, ob es überhaupt Erwerbsarbeit für die vielen arbeitswilligen Flüchtlinge gibt. Diese erhoffen sich diese ja so sehr ... HANNE, taz.de

Neue Agenda 2010

betr.: Muttis kleine Helfer?, taz.nord vom 10./11.10.15

@Hanne: Hans Werner Sinn, der personifizierte Druck auf den Arbeitsmarkt, fordert in der Zeit gerade eine „neue Agenda 2010“, die eine Erhöhung des Rentenalters und die Abschaffung des Mindestlohns beinhaltet.

Da sollen also vor allem die Armen mit BRD-Pass zur Versorgung der Armen ohne BRD-Pass zur Kasse gebeten werden. Arbeit wird den „Biodeutschen“ dabei wohl nicht weggenommen. Ginge es nach Herrn Sinn, müssten sie für weniger Geld mehr arbeiten. Kaum glaubhaft, dass sowas nicht zu einem erheblichen Rechtsruck führt. JÖRN LUND, taz.de

Knallharte Kriterien

betr.: Muttis kleine Helfer?, taz.nord vom 10./11.10.15

Die Flüchtlingsbetreuung wird von denjenigen „Hilfsorganisationen“, die dieses Business professionell betreiben, nach knallharten neoliberal-kapitalistischen Kriterien betrieben. Da werden eigens für prekäre Beschäftigung Subunternehmerfirmen gegründet, da wird bei kirchlichen und gemeinnützigen Trägern die Tarifbindung unterlaufen und gleichzeitig der Steuervorteil ausgenutzt und es werden natürlich gerne die Gratisdienste der ehrenamtlichen und freiwilligen Helfer genommen.

Das ist allerdings schon längst Praxis in Bereichen wie Altenpflege und Krankenbetreuung und leider auch im Umweltschutz und regionalem Marketing. KHALED CHAABOUTÉ, taz.de