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Erdbeben in Afghanistan und Pakistan fordert viele Tote

Hindukusch Tiefe der Erdstöße dürfte noch mehr Opfer verhindert haben. Bergregion betroffen

Bei einer panischen Flucht sterbenzwölf Schülerinnen

ISLAMABAD dpa | Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,5 hat die Hindukusch-Region getroffen und mehr als 180 Menschen getötet. Stromnetze und Kommunikationsverbindungen brachen in Teilen Pakistans, Afghanistans und Nordindiens zusammen, Häuser stürzten ein, Straßen wurden blockiert. Überall rannten Menschen in Panik auf die Straßen. Das Zentrum des Bebens lag in der dünn besiedelten Bergregion Badachschan im Nordosten Afghanistans. Die betroffene Region ist das Dreiländer­eck von Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan.

In einer Schule in der nordafghanischen Provinz Takhar löste das Beben eine Massenpanik aus, bei der mindestens zwölf Schülerinnen starben. Die Mädchen hätten versucht, ihre Schule zu verlassen, sagte der Chef des Provinzkrankenhauses, Hafisullah Sapai. Dabei seien 39 weitere Schüler verletzt worden. Mindestens sechs Menschen starben in der ostafghanischen Provinz Nangarhar, wie die Polizei mitteilte.

Der Gouverneur der Provinz Badachschan sagte, er befürchte, dass mehrere Wohngebiete in dem Berggebiet stark betroffen seien.

Das Potsdamer Geoforschungszentrum registrierte eine Stärke von 7,5. Das Zentrum des Bebens lag rund 70 Kilometer südlich der afghanischen Stadt Faisabad, in 200 Kilometer Tiefe.

Erdrutsche blockierten auch die Hauptverbindungsstraße zwischen Pakistan und China. Nach Angaben der Verkehrsbehörde steckten Tausende Reisende in der abgelegenen Region fest. Auch im Swat-Tal gebe es viele Schäden, schrieb die Dokumentarfilmerin Sharmeen Obaid-Chinoy auf Twitter. In der Hauptstadt Islamabad fiel wegen des Bebens das Fernsehen aus. Die Erschütterungen waren bis in die indische Hauptstadt Neu-Delhi und in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu zu spüren.

Fast auf den Tag genau vor einem halben Jahr, am 25. April, gab es ein großes Himalaja-Erdbeben der Stärke 7,8, dessen Zentrum in Nepal lag. Damals starben rund 9.000 Menschen.

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