: Dokumente nähren Zweifel an Mordversion
Mexiko Im Fall der vermissten 43 Studenten von Iguala berichtet Zeuge über Tötung an anderem Ort
Die Studenten waren Ende September 2014 in Iguala (Bundesstaat Guerrero) verschwunden, nachdem sie Busse gekapert hatten, um zu einer Protestaktion zu fahren. Laut dem damaligen Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam nahmen Polizisten die Lehramtsstudenten auf Anweisung des Bürgermeisters der Stadt fest und übergaben sie dem Drogenkartell Guerreros Unidos. Demnach wurden die Studenten von Bandenmitgliedern ermordet und auf einer Müllkippe bei der Stadt Cocula verbrannt. Laut Staatsanwaltschaft hielt das Kartell die Studenten für Mitglieder einer rivalisierenden Bande.
Menschenrechtsgruppen äußern seit langem Zweifel an dieser Version, auch weil es keine Beweise für die Verbrennungen gibt. Dass die Dokumente nun veröffentlicht wurden, ist der Hartnäckigkeit eines Journalisten zu verdanken. Einige Namen wurden unkenntlich gemacht.
Laut den Dokumenten widersprachen Murillo Karams Version einige der mehr als hundert festgenommenen Verdächtigen. Demnach sagte ein geständiges Banden-Mitglied, 13 Studenten seien auf einen Hügel außerhalb Igualas gebracht worden, wo mindestens neun getötet worden seien. Die Staatsanwaltschaft von Guerrero hatte im Oktober 2014 von Aussagen berichtet, wonach 17 Studenten auf dem Hügel im Bezirk Pueblo Viejo ermordet und verscharrt worden seien. Dort fand sich ein Massengrab mit 28 Leichen, doch ließ sich deren DNA keinem der Studenten zuordnen.
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