: Erdrutsch: Der Hang hätte nie bebaut werden dürfen
Guatemala Die bisher 131 Toten der Katastrophe bei der Siedlung El Cambray II waren vermeidbar
Das erschwert die Bergung von Toten wie Überlebenden. Am Wochenende verkomplizierten zudem weitere Regenfälle die Rettungsarbeiten.
Die Menschen der Armensiedlung waren teilweise im Schlaf von der Schlammlawine überrascht wurden. Die ging am Freitag gegen 21.00 Uhr lokaler Zeit nieder und begrub rund 125 Häuser. Von etwa 600 Bewohnern gehen die Bergungsteams aus – aber bis dato ist nicht geklärt, wie viele Menschen zum Unglückszeitpunkt in der kleinen Siedlung waren.
Die befindet sich rund fünfzehn Kilometer von Guatemala-Stadt entfernt nahe der Kleinstadt Santa Catarina Pínula. Gebaut wurde die Siedlung unterhalb eines mächtigen von Bäumen bestandenen Erdhügels, der schon in den vergangenen Jahren mehr und mehr ins Rutschen gekommen war. Ein Grund, weshalb die lokalen Behörden und der Katastrophenschutz mehrfach gewarnt hatten. Erstmals 2008, zuletzt im November letzten Jahres.
Das wird zwar von einigen Anwohnern bestritten, aber das Grundproblem ist, dass es in Guatemala so gut wie keine Zwangsumsiedlungen gibt. Angesichts von 300.000 Menschen, die allein rund um Guatemala-Stadt von Erdrutschen bedroht sind, ist es unmöglich alle umzusiedeln, argumentiert der Leiter des Katastrophenschutzes Alejandro Maldonado. Allerdings haben die staatlichen Behörden auch nicht präventiv agiert: Zwischen März und November ist es durchaus üblich, dass es mehrere Tage ununterbrochen regnet. Knut Henkel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen