: Transparent mit NS-Symbolik hängt am Kino Babylon
Streit Inhaber will sich mit der "Kunstaktion" gegen angebliche Diffamierungen wehren
Der Inhaber des Berliner Kinos Babylon hat sein Lichtspielhaus selbst mit Symbolen behängt, die an die Nazi-Zeit erinnern. Eine Sprecherin des Kinos sagte am Mittwoch auf Anfrage, der jüdische Besitzer wolle sich mit der „Kunstaktion“ gegen eine Diffamierungskampagne von Mitarbeitern zur Wehr setzen. An dem Theater gibt es seit Monaten einen Tarifstreit zwischen Inhaber und Angestellten. Die streikenden Mitarbeiter hatten laut Sprecherin zum Boykott des Kinos aufgerufen.
Der Besitzer sieht sich laut Sprecherin persönlich als Ziel der Kampagne und hängte ein Transparent an die Fassade mit der Aufschrift: „Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht im Babylon!“. Die Türen des Kinos besprühte er mit weißen Davidsternen. Die Mitarbeiter-Gewerkschaft erklärte, die Aktion rücke den Streik in die Nähe von nationalsozialistischen Umtrieben.
„Das ist eine Verhohnepipelung der Judenverfolgung“, so der zuständige Verdi-Fachbereichsleiter Andreas Köhn. Der Staatsschutz prüft nach Polizeiangaben, ob eine Straftat vorliegt. (dpa, taz)
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