piwik no script img

Neu im Kino

„Landraub“ Foto: Filmladen Filmverleih GmbH

Deutsche Medien stellen beim Thema Landgrabbing gern chinesische Firmen an den Pranger, verschweigen aber die europäische Beteiligung. Diese steht nun im Fokus des österreichischen Dokumentarfilms „Landraub“,in dem der vor allem für den ORF tätige Regisseur Kurt Langbein und Autor Christian Brüser mit der Kamera zu den Gewinnern und Verlierern des globalen Land­raubs reisen. Nach Sierra Leone etwa, wo die mit 250 Millionen Steuergeldern unterstützte Schweizer Firma Addax auf einstigem Kleinbauernland in großem Stil Zuckerrohr anbaut, um Etha­nol für europäischen Biotreibstoff zu produzieren. Langbein arbeitet ohne Off-Kommentar, doch mit imposanten Bildargumenten – und einer leider nervigen Musik. Ein Vorzeigeprojekt in Äthiopien beendet den Film, ganz nach Genreart, positiv: Mit kluger Bewässerung wird in kleinbäuerlicher Subsistenzwirtschaft bei guter Energiebilanz so viel produziert, dass auch etwas für den lokalen Markt übrig bleibt. Der erschütternde Film zeigt, dass darin die Zukunft der Welternährung liegt – eine Aufgabe, um die wir uns auch in Europa schleunigst kümmern müssen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen