Wohin in bremen?:
Samstag, 20 Uhr
Verbrennungen
Leider ist es ein bisschen wahr, wenn anlässlich Wajdi Mouawads Theaterstück „Verbrennungen“ die Journaille zur Phrase „aktueller denn je“ greift. Bürgerkriege und andere Blutbäder sind nun mal keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Andererseits brennt es bekanntlich derzeit wieder einmal besonders heftig. „Verbrennungen“ erzählt von den Verwerfungen, Traumata, Zerstörungen, die Krieg auf individueller Ebene anrichtet, ohne den Blick auf das Ganze zu vergessen. Mirko Borscht zeigt seine Version des Stücks nun am Theater Bremen.
Kleines Haus
Samstag & Sonntag, 18.30 Uhr
Raum zwischen Erinnerung
Verlassene Bauten üben bekanntlich eine nicht geringe Faszination auf uns Menschlein aus, ihre unzweifelhaft vorhandenen Geheimnisse locken bekanntlich nicht nur Kinder unwiderstehlich an. Wer hier wohl früher was und wie getan haben mag, scheint wie flüchtiger Eindruck zwischen tänzelnden Staubpartikeln aufzuscheinen. Die Tänzerinnen Tina Havers, Magali Sander Fett und Rotraud Kern haben einen solchen verlassenen Raum erkundet, nämlich die Alte Korpuswerkstatt der Bremer Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld in der Neustadt, mit Bewegung, Videos und Soundinstallation. Mit Field-Recordings, historischen Fragmenten und teilnehmenden Beobachtungen in den heutigen Produktionsstätten des alten Handwerksbetriebs begeben sie sich im Rahmen des Festivals „Hand anlegen“ in die „Konfrontation von eigener und fremder Erinnerung, Faktum und Imagination“ und legen einen neuen Zugang zu einem verlassenen Raum.
Koch & Bergfeld, Kirchweg 200
Montag, 20 Uhr
Theatertreffen
Seine Jacques-Tati-Hommage „Zeit der Kirschen“ war eine der schönsten Produktionen der letzten Spielzeit – nicht nur im Tanztheater. Für seine nächste Arbeit hat sich der Bremer Hauschoreograf Samir Akika Ken Keseys Psychiatrie-Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ vorgenommen, berühmt geworden durch die Verfilmung mit Jack Nicholson. Das könnte spannend werden und dürfte auch zur Sprache kommen, wenn sich Daniel de Olano mit Akika und dem Tanz-Dramaturgen Gregor Runge unterhält. Der Eintritt ist frei.
Kleines Haus – noon
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