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THEATER

TheaterEsther Slevogtbetrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Heute wird mal hinter die Kulissen geschaut. Und zwar in der Komischen Oper. Denn dort gibt es ein sehr umfängliches Programm, das interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern jeden Alters den Backstage-Bereich weit, weit öffnet. Ein Abenteuer, wirklich! Wie entsteht ein Bühnenbild, kann man zum Beispiel erfahren und den Entwicklungsprozess vom Entwurf bis zu den fertigen Bauten auf der Bühne verfolgen. Dietmar Wolf, der Technische Direktor der Komischen Oper (und damit einer, der es wissen muss), erklärt zunächst an dem Modell des Bühnenbilds der Vorstellung, die am betreffenden Abend gespielt werden wird, die einzelnen Entwicklungsschritte. Am Ende gibt es eine Führung durch die schon fix und fertig aufgebaute Bühne, wenn die Kulissen schließlich im Original zu begutachten sind: kurz bevor die Sängerinnen und Sänger kommen.

Ein anderes Special widmet sich der Kostümabteilung, was im vorliegenden Fall besonders lohnend ist. Schließlich sind Opernkostüme meist besonders aufwändig. Sozusagen die Haute Couture des Theaterkostüms. Die Führung „Kostüm“ gibt einen komplexen Einblick in den Entstehungsprozess üppiger Roben oder schrillster Schuhkreationen, gegen die Schuhwerk von bekannten Stardesignern wie Christian Louboutin, Jimmy Cho oder Manolo Blahnik schon mal wie öde Massenware wirken kann. Es werden darüber hinaus Berufe erläutert, die mit dem Komplex Bühnenkostüm verbunden sind: der des Gewandmeisters beziehungsweise der Gewandmeisterin zum Beispiel.

Und dann gibt es noch die Führung durch den Komplex „Requisite“, wo die Theaterzauberer und -trickser sich tief in die Karten gucken lassen. Wie entsteht auf der Bühne ein Höllenfeuer? Woher kommt der Regen? Was sind das für Waffen, mit denen so täuschend echt gemordet wird? Empfohlen werden diese Back-Stage-Führungen ab acht Jahren. Aber es ist ein magisches Erlebnis für jeden, der Augen und Ohren hat, unter kundiger Anleitung durch das Innenleben eines Theaters zu streifen. Von der Bühne einmal in die schwindelnden Höhen des Bühnenturms hoch zu den vielen Scheinwerfern und Zügen zu schauen, oder in den leeren Zuschauerraum zu blicken, der sich wie eine fremde Galaxie vor der Bühne in die schwindelnden Höhe der Ränge erstreckt. Das kann einen fürs Leben theatersüchtig machen! (Komische Oper: Führungen, Kostüm: 18. 9., 16 Uhr, Requisite: 19. 9., 16 Uhr, Bühnenbild: 25. 9., 16 Uhr. Anhand von Klaus Grünbergs Bühne zu Barrie Koskys Inszenierung von Paul Abrahams Oper „Ball im Savoy“. Anmeldung 030 47 99 74 00, Mail: fuehrungen@komische-oper-berlin.de)

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