DAS DETAIL: Prostitution mit Schleifchen
OHLALA Eine neue App macht Prostitution jetzt noch einfacher.
Gerade steht man noch ungläubig vor den Trümmern, in denen Tinder die Berliner Datingwelt hinterlassen hat, kommt schon die nächste App, die noch weiter geht. „Ohlala“ heißt sie. Bisher nur als Webapp verfügbar, vermittelt sie „bezahlte Dates“.Das klingt nicht nur nach Prostitution mit Schleifchen drum, das ist es auch.
So schleifchenmäßig muss man sich auch das Design vorstellen. In Weiß und Rosa gehalten. Auf der Webseite sieht man Musterprostituierte „Laura“ in ihrer Wollweste, ihr langes braunes, gewelltes Haar verdeckt ihr Profil. Das Smartphone in der Hand. Scheu in Wohnzimmeratmosphäre. Nix da mit zusammengepressten Brüsten und „ruf mich an!“. So sieht Prostitution heute aus. Laura will 240 Euro für 2 Stunden. Was Laura dafür tun muss, steht da nicht.
Funktionieren soll die App wohl vorerst im Heteromodus und nur Frauen können bezahlt werden. Männer geben ihr Budget an und ihre „Vorstellung von einem Traumdate“. Frauen sehen Herren in ihrer Nähe und können sie für ihr Profil freigeben. Details werden im Chat geklärt. Anonym, heißt es. Die Telefonnummer muss aber angegeben werden, es folgt ein Anruf, ob die Anmeldung auch ernst gemeint ist. Wie wenig anonym so ein Dienst sein kann, hat die gehackte Seitensprungplattform Ashley Madison vergangene Woche gezeigt. Ab 18 kann man sich bei „Ohlala“ anmelden, im Moment kostenlos und auf Berlin beschränkt. Und da ist vielleicht auch der Haken – wozu soll man bezahlen, wenn man das mit Tinder doch schon gratis und gesellschaftlich total akzeptiert bekommt? HDL
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