: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Wir werden noch
einmal alphabetisiert
Google baut seinen Konzern um. In Zukunft werden alle Aktivitäten unter dem Dach einer neuen Beteiligungsgesellschaft gebündelt, wie das Unternehmen am Dienstag ankündigte: Der Name: Alphabet. Die Suchmaschine samt Anhängseln ist dann nur noch eine Tochter von mehreren. Der Konzern hat damit das erfolgreiche Kerngeschäft von risikoreicheren Start-ups getrennt. Dass die URL alphabet.com bereits vergeben ist (sie gehört einer BMW-Tochter), ist offenbar verzichtbar. Die Seite lässt sich ja leicht ergoogeln.
2. Australien hat ein
Aufstrichproblem
Es ist schon seltsam genug, dass sich Englisch sprechende Menschen gern konzentrierte Brühe auf die Stulle schmieren. In Australien hat der konzentrierte Hefeextrakt „Vegemite“ sogar offiziell den Rang eines Kulturguts. Und die Aussies wollen sich die Bouillon nicht vom Brot nehmen lassen – von den Aborigines. Der für die Ureinwohner zuständige Minister warnt, in Reservaten, in denen Alkohol untersagt ist, werde aus dem Hefeextrakt Bier gebraut. Nun wird ein Vegemite-Verbot diskutiert.
3. Whistleblower sind käuflich
Wikileaks braucht neues Material. Die Plattform, die regelmäßig Geheimdokumente veröffentlicht, setzt dabei nicht nur auf idealistische Insider. Sie lockt auch mit Geld. 100.000 Euro sollen bei einem Crowdfunding gesammelt werden und dann Personen zufließen, die Interna zum umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP herausgeben. Klingt nach einem großen Anreiz. Wobei: Für eine einzige DVD mit den Daten von Steuerbetrügern gab der deutsche Fiskus auch mal 4 Millionen Euro aus.
4. Prostituierte haben
Menschenrechte
So viel Gegenwind hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wohl noch nie für eine Entscheidung bekommen. Sie will sich in Zukunft für die Legalisierung von Prostitution einsetzen, wie Delegierte aus aller Welt in Dublin beschlossen. Das schließt eine Entkriminalisierung von Zuhältern und Bordellbetreibern ein. Deshalb ist die Kritik von Frauenrechtlerinnen groß. Dass Amnesty weiter gegen Zwangsarbeit und Menschenhandel kämpft, ging in der Debatte beinahe unter.
5. Shakespeare war high
Hat sich William Shakespeare beim Verfassen seiner Theaterstücke nicht nur von der englischen Landluft, sondern auch von Rauschmitteln inspirieren lassen? In manch einem Manuskript finden sich Hinweise darauf. Nun haben Wissenschaftler Pfeifen untersucht, die aus des Dichters Garten stammen sollen. Und siehe da: Sie konnten Cannabis nachweisen. Ob Shakespeare das Weed aber selbst konsumierte und damit im medizinischen Sinne high war, bleibt ungeklärt. Aber high im Sinne von groß, das war Shakespeare ganz bestimmt.Sebastian Erb, Jörn Kabisch
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