: Warten auf den Regen
Niedrigst-Wasser
Das Wasser in der Fahrrinne der Elbe reicht an manchen Stellen derzeit gerade mal über die Knie. Zwischen dem niedersächsischen Lauenburg und Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern etwa steht der Pegel bei rund 70 Zentimetern, normal sind hier um die 2,80 Meter. Frachtschiffe fahren längst nicht mehr. Die Fähre „Tanja“, die Neu-Darchau und Darchau verbindet, hat am Dienstag den Betrieb eingestellt. Voll beladen hat das Schiff einen Tiefgang von 70 Zentimetern – das passt nicht.
Grund für das extreme Niedrigwasser ist die lange Trockenheit in den Regionen rund um die Elbe. Zwar soll es am Wochenende regnen, die Pegelstände könnten trotzdem weiter fallen, vermutet Bettina Kalytta, Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes: „Kurze, heftige Schauer verändern die Situation nicht wesentlich.“
Die Binnenschifffahrt läuft bis Lauenburg normal. Bis Geesthacht können die Frachter die Tide nutzen und ab Geesthacht wird der Fluss dann gestaut. Die Zufahrten zum Elbe-Lübeck-Kanal und zum Elbe-Seiten-Kanal seien deshalb noch schiffbar, sagt Kalytta.
In der Unterelbe könnte der Wassermangel zum Problem werden, denn die Salzwassergrenze verlagert sich von Stade ostwärts. Das bedroht die Bewässerung der Obstplantagen im Alten Land und die Fische. Der Sauerstoffgehalt im Fluss könnte sinken und die Verschlickung der Hamburger Hafenbecken zunehmen. Die Folgen für die Umwelt seien nicht absehbar, sagt der Sprecher der Hamburger Umweltbehörde, Björn Marzahn: „Mit zunehmendem Klimawandel wird das zur Normalität werden.“ REA
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