piwik no script img

„Spirituelle Kreistänze“

TRANSZENDENZ Der Verein „Menschen des Weges“ trifft sich zur interreligiösen Friedensandacht

Pedro Lourenzo

41, ist Veranstaltungskaufmann und Erster Vorsitzender des Vereins „Menschen des Weges“.

taz: Herr Lourenzo, wie läuft Ihre Friedensandacht ab?

Pedro Lourenzo: Hier treffen sich Menschen verschiedener Religionen und spirituelle Atheisten. Wir lesen aus heiligen Büchern oder Texte von Autoren wie Anselm Grün.

Was verstehen Sie unter Spiritualität?

Es geht darum, etwas Transzendentes zuzulassen, das außerhalb dieser Welt ist. Wir wollen frei und undogmatisch sein.

Das klingt ein wenig beliebig ...

Wir suchen einen dritten Weg für diejenigen, die sich in ihren eingefahrenen Glaubensrichtungen nicht mehr aufgehoben fühlen. Wir versuchen, Menschen zusammenzubringen, und wollen Schwellenängste abbauen, indem wir beispielsweise Besuche in Gotteshäusern verschiedener Religionen organisieren.

Ihr Schwerpunkt ist die Friedensarbeit – suchen Sie auch den Dialog mit denen, die im Namen von Religion unfriedliche Mittel befürworten?

Durchaus: Wir gehen mit unserem Arbeitskreis Weltanschauung auch an Orte, wo Menschen meinen, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. So sind wir in ein paar muslimischen Gemeinden als Besuchergruppe gewesen und haben dort auch das kritische Gespräch gesucht.

Und wie ist es mit christlichen Gemeinden wie der Martini-Gemeinde von Olaf Latzel?

Ich habe mir diese berühmte Predigt angehört und fand sie nicht so krass wie oft behauptet – aber es gab da schon ein paar Stellen, die gar nicht gingen. Zu Besuch waren wir dort aber nicht. Ich habe versucht, mit dem ehemaligen Martini-Pastor Jens Motschmann Kontakt aufzunehmen, der ja ein „House of one“ für Bremen wollte, ohne zu wissen, dass es uns gibt.

Wo findet man Sie denn?

Jeden zweiten Monat in der Villa Ichon und jeden zweiten Monat im Bürgerhaus mit unserer Friedensandacht.

Die werden Sie mit „Tänzen des universellen Friedens“ abschließen ...

Die hat Samuel Lewis, der Sohn des Vizepräsidenten der Levi-Strauss-Company, entwickelt. Das sind besondere, spirituelle Kreistänze.

Interview: Simone SCHNase

11 Uhr, Bürgerhaus Weserterrassen

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen