: KINDER
KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen
Sommer, Sonne, laues Lüftchen – wer kann, erledigt die Dinge im Freien. Essen, baden, Musik hören. Manche schlafen gar auf dem Balkon. Warum also nicht draußen malen? Wenn Kinder zwischen sechs und zwölf am Samstag ab 15 Uhr Ohren und Augen aufsperren und beim Workshop „Alles in Farbe – Freiluftmalerei“ den Kolonnadenhof vor der Alten Nationalgalerie in ein Freiluftatelier umnutzen, beflügelt das garantiert ihre Sinne. Als Inspirationsquellen dienen die Gemälde, die derzeit in der Ausstellung „Impressionismus, Expressionismus“ zu bestaunen sind. Die Kinder können sich entscheiden, ob sie luftig leicht die hellen Farben auf die Leinwand tupfen möchten, wie Gustave Caillebotte auf seinem Gemälde „Trocknende Wäsche am Ufer der Seine“, das er 1892 nachweislich – in der Farbe wurden Sand- und Salzpartikel der Region entdeckt – vor Ort malte und das als erstes Freiluftgemälde gilt. Oder eher kraftvoll, mit kühnem Strich, wie Erich Heckel 1910, der den „Schlafenden Max Pechstein“ mit schwarzen Konturen und in knalligem Rot malte. Natürlich spricht nix dagegen, beide Stile in auf einer Leinwand zu vereinen (Anmeldung: Tel. 2 66 42 42 42, 9 €).
Auch wenn das Leben derzeit nach draußen verlagert ist, passieren viele Dinge im Verborgenen. Das Labyrinth Kindermuseum widmet seinen Ferienworkshop in dieser Woche „Urban unsichtbar“ deshalb den geheimen Gedanken. Noch bis Sonntag sind Kinder täglich eingeladen, es sich in einem Haus der Ausstellung „Platz da! Kinder machen Stadt“ bequem zu machen und zu träumen. Eine kunstvolle Stickeraktion animiert die Kids, ihre Gedanken zu formulieren und sichtbar zu machen. In der Papierwerkstatt können sie Flugobjekte gestalten und ihre Gedanken auf Reisen schicken. Ab Montag werden im Workshop „Urban Einwohner“ die Menschen unter die Lupe genommen, die in einer Stadt aufeinandertreffen. Die drei- bis elfjährigen „Urban Art Kids“ gestalten Stockpüppis und bilden mit ihnen eine Menschenkette, bevor sie am nächsten Wochenende mit gezielten Aktionen in den Stadtraum getragen werden (Workshops kostenlos, Eintritt Museum 5,50 €).
Außerdem sollte jeder einmal auf einer „Schweinehochzeit“ gewesen sein. Das Figurentheater Grashüpfer im Treptower Park lädt am Samstag und Sonntag kleine Kinder und große Leute ein, dabei zu sein, wenn die gewöhnungsbedürftigen Tischmanieren der Ratte Dalida fast die Feierlichkeiten bei Familie Schwein ruinieren. Ute Kahmann lässt ihre gnubbelig-knorken Schweinsfiguren jeweils um 17 Uhr über die Bühne grunzen (Karten: Tel. 53 69 51 50, Kinder 5 €, Erwachsene 7 €).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen