: Stinkefleisch im Döner
Vom Cloppenburger Geflügelskandal ist auch Berlin betroffen. Razzia bei einem Großhandel in Moabit
Döner für einen Euro – nun gibt es zumindest eine Erklärung, wie diese Dumping-Preise zustande kommen konnten. Wie ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Hannover erklärte, könne man davon ausgehen, dass vor allem Dönerbuden und kleinere Läden vom verdorbenen Geflügelfleisch aus Cloppenburg betroffen sind.
Im Zusammenhang mit dem neuen Fleischskandal in Niedersachsen hat es auch einen Berliner Betrieb erwischt. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, hatte die niedersächsische Firma vor anderthalb Wochen 7,8 Tonnen verdorbenes Putenfleisch an einen Großhandel in Moabit geliefert. Die Ermittler hatten all die Betriebe durchsucht, die auf der Abnehmerliste standen, unter anderem die Fleischhandelsfirma in der Beusselstraße. Etwa 1,5 Tonnen konnte das Landeskriminalamt (LKA) noch beschlagnahmen. Die übrigen 6,3 Tonnen sind bereits weiterverkauft. Nun versucht das LKA die Abnehmer zu kontaktieren.
Eine gesundheitliche Gefahr gehe von dem vergammelten Fleisch jedoch nicht aus, zitiert die Morgenpost die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Roswitha Steinbrenner. Es handele sich um mit Wasser ausgespritzte Ware, die nicht schädigend sei. Zudem seien die Abnehmer noch nicht Endverbraucher, sondern weiterverarbeitende Betriebe wie Imbissbesitzer oder kleine Supermärkte.
Steinbrenner betonte, dass die Durchsuchung bei der Berliner Firma Teil des Ermittlungsverfahren ist, die Firma aber nicht als Beschudigte gesehen wird, sondern als Opfer. FELIX LEE