Wahre Momente der Geschichte: Die Einführung des 27. Juli
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Allzu oft geraten weltbewegende, den Globus voranbringende Ereignisse in den Mahlstrom des Vergessens, ja fallen einer regelrechten Amnesie anheim. Die Wahrheit steuert von ihrer Warte regelmäßig gegen diese triste Tatsache an und leistet so einen gewichtigen Beitrag, die Historie stramm auf Kurs zu halten. Deshalb soll an dieser Stelle und heute, am 27. Juli, darin erinnert werden, dass es den 27. Juli als solchen erst haargenau 467 Jahre gibt. Sie fragen sich, wie das? Nun, die Antwort ist denkbar einfach und hat sich am 26. Juli 1548 wie folgt zugetragen: In jener schwülen, arg umwölkten Hochsommernacht blieb die Türmeruhr des Türmers Rudelbert nahe der fränkischen Gemarkung Hirrnla am Berge um 23.59 Uhr mit einem Schlage stehen. Ein kleines, grünes Männchen sprang aus dem Uhrwerk, hüpfte schreiend durch des Türmers Stübchen und keifte immerzu: „Ihr habt den 27. Juli vergessen, ihr habt den 27. Juli vergessen. Und das gar überall auf der Welt! Nicht nur in Franken!“ Der gutmütige Rudelbert kratzte sich am linken Ohr, dann sah er auf den handgeschriebenen Kalender des örtlichen Baders. Tatsache, dort folgte auf den 26. Juli der 28. Juli. „Sachen gibt’s!“, dachte sich Rudelbert, stopfte das grüne Männchen zurück ins Uhrwerk, besserte den Kalender aus und läutete dann energisch den allerersten 27. Juli weltweit ein. Mit dieser Heldentat lag Rudelbert damals schon ganz auf Kurs der Wahrheit, die heute täglich was Neues einläutet.