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Eine Wiese für 800 Menschen

Flüchtlinge Der Aufbau einer Zeltstadt in Hamburg klappt im zweiten Anlauf. Zuvor hatten verärgerte Anwohner die Arbeiten behindert. Nun packten linke Demonstranten mit an

Der Aufbau einer Zeltstadt für Flüchtlinge auf einer Wiese im Hamburger Stadtteil Jenfeld ist am Wochenende ohne weitere Zwischenfälle beendet worden. Nachdem die Helfer des Roten Kreuzes (DRK) am Donnerstag wegen Blockaden durch etwa 40 Anwohner die Arbeiten zunächst abgebrochen hatten, schlossen sie den Aufbau der Zelte für rund 800 Flüchtlinge ab. Über Nacht überwachte vorsichtshalber ein Wachdienst die Zelte.

„Es sind sogar noch freiwillige Aufbauhelfer unerwartet dazugekommen“, sagte DRK-Sprecher Rainer Barthel am Samstag. Nach Polizeiangaben waren am Freitagabend etwa 150 Demonstranten aus dem linken Lager aufgetaucht, hatten zunächst mit Anwohnern diskutiert und dann teilweise beim Aufbau der Zelte geholfen. Vereinzelte Anhänger der rechten Szene ließen sich demnach ebenfalls kurz blicken, zogen sich dann aber rasch zurück. Zu Konflikten kam es den Angaben zufolge nicht.

Die Zeit sei zu kurz gewesen, um die Anwohner über den Aufbau der Zeltstadt zu informieren, sagte Bernd Krösser, Staatsrat der Hamburger Innenbehörde: „Wir haben im Moment so viele Flüchtlinge, so viele, dass wir das nicht anders gestemmt bekommen.“ Jeden Tag kämen 200 bis 300 Menschen nach Hamburg. Wie lange die Zeltstadt auf der Jenfelder Wiese bleiben solle, könne er noch nicht sagen. Nach Angaben der Innenbehörde könnten die ersten Flüchtlinge ab Mitte oder Ende nächster Woche dort einziehen. Am Donnerstag werde man eine nachträgliche Informationsveranstaltung abhalten.

Es sei „planlos, von heute auf morgen Zeltdörfer in Parks aus dem Boden zu stampfen“, kritisiert die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Jennyfer Dutschke. Der rot-grüne Senat müsse „für ein Mindestmaß an Transparenz und Bürgerbeteiligung“ sorgen, um nicht die „Willkommenskultur und Aufnahmebereitschaft in Hamburg aufs Spiel zusetzen“.  (dpa/taz)

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