piwik no script img

Archiv-Artikel

Sankt Florian lässt grüßen

Beiräte fordern Nachbesserungen beim Aktionsplan gegen Feinstaub. Sie fürchten, dass die Lkw nur andernorts rußen

Von abe

Bremen taz ■ „Inkonsequent, widersprüchlich und unentschlossen“ – so charakterisieren die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt den Aktionsplan von Verkehrs- und Umweltsenator Jens Eckhoff (CDU), der die Feinstaubbelastung im Bereich Dobbenweg/Bismarckstraße vermindern soll. Gemeinsam mit dem Beirat Schwachhausen forderten sie am Montagabend Nachbesserungen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen entlasteten nur ein relativ kleines Gebiet, bemängelten sie.

Für die Gesundheit der Bremer sei nichts gewonnen, wenn die Immissionen an den kritischen Stellen knapp unter den Grenzwert gedrückt würden, aber dafür in anderen Straßen gleichmäßig stiegen, hielt die Vertreterin der Bürgerinitiative „Keine Stadtautobahn durch Bremen“ der Umweltbehörde vor. Deren Pläne würden den Verkehr nur aus den „Schluchtstraßen“ heraus halten – und dafür anderswo hinleiten.

Etwa über den Osterdeich. Schon jetzt gebe es dort eine erhebliche Belastung durch LKW-Verkehr, klagten AnwohnerInnen – vor allem durch Autobahnmaut-Vermeider. Vom Küchenfenster aus habe man die Speditionen der Störenfriede registriert und die Brummis auch mal quer durch die City verfolgt, um ihre Route auszukundschaften. In ihrem Beschluss gingen die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt darauf ein: Eine Verlagerung des Schwerlastverkehrs auf den Osterdeich lehnen sie ausdrücklich ab.

Anders dagegen der Schwachhauser Beirat. Sein Beschluss verwahrt sich gegen das Ausweichen der LKW auf die Hollerallee und die Graf-Moltke-Straße. Letztere vom Lastverkehr freizuhalten, sieht der senatorische Aktionsplan allerdings ohnehin vor. Auch in der Forderung, LKW, die den Abgas-Grenzwert Euro 4 überschreiten, aus den belasteten Gebieten fernzuhalten, weiß er sich mit dem Umweltsenator einig. Die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt gingen noch einen Schritt weiter: Bei trockenem Wetter, wo es besonders viel staubt, müssten diese LKW bereits an den Autobahnabfahrten abgefangen werden.

Alle Beiräte bekräftigten, den vierspurigen Ausbau der Schwachhauser Heerstraße abzulehnen. abe