Literaten aus Nordeuropa

Der Titel ist politisch korrekt und entspricht dem Verwandtschaftsgrad der Sprachfamilien: „Nordische Literaturtage“ heißt auch die diesjährige, am Montag startende Version der zweijährlichen Reihe im hiesigen Literaturhaus. Denn sprachlich gehört Finnland nicht zu Skandinavien, nutzen seine Bewohner doch jenes berüchtigte finno-ugrische Idiom, das gemeinhin als unerlernbar gilt. Anders gebärden sich Dänen, Norweger, Schweden und Isländer, die sich mühelos auf Sprachverwandtschaften berufen können.

Mit den Krimis warten zu Beginn die Norwegerin Anne Holt sowie der Schwede Håkan Nesser auf; Mannsprobleme wälzen die Finnen Kari Hotakainen und Kjell Westö. Kindkompatible Fußballgeschichten liefert die Norwegerin Kjersti Wold, während der Däne Jens-Christian Grøndahl die Illusionen der Schauspielerin Lucca dekonstruiert. Realitäts- und Zeitverschiebungen bietet der Isländer Hallgrímur Helgason, während der Norweger Matias Faldbakken, der für seinen Landsmann Niels-Fredrik Dahl einsprang, postmoderne Großstadt-Skizzen liefert. Bliebe noch die schwedische Krimi-Autorin Maj Sjöwall, deren ins Deutsche übersetzte Texte von Hamburger Krimi-AutorInnen rezitiert werden. PS

Nordische Literaturtage: 14.–17.11., Literaturhaus, Schwanenwik 38 Info: www.literaturhaus-hamburg.de