NPD: Rechtsextreme feiern Kriegsbeginn

Die NPD veranstaltet heute ein "Generationenfest" in Lankwitz. Gegenbündnis vermutet: Das Datum ist kein Zufall.

NPD-Kader treffen sich heute in Lankwitz. Bild: AP

In Steglitz-Zehlendorf sind die Menschen der Nähe zur NPD völlig unverdächtig. Die rechtsextremistische Partei ist im äußersten Südwesten der Hauptstadt quasi nicht vorhanden. Das hindert den NPD-Landesverband aber nicht an seinen hartnäckigen Versuchen, hier Fuß zu fassen. Für heute Abend, ausgerechnet den Tag, an dem vor 68 Jahren mit Deutschlands Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg begann, lädt die NPD ihre Kameraden zu einer Veranstaltung in den Ortsteil Lankwitz ein. SPD, Grüne, FDP und CDU rufen zu Protesten auf.

"Wir werden nicht untätig zusehen, wie die NPD in die Fußstapfen ihrer historischen Vorgängerin NSDAP tritt und Fremdenhass und Menschenverachtung predigt", heißt es in einem gemeinsamen Aufruf der Parteien. Unter dem Motto "Weiß treibt Braun raus" rufen sie dazu auf, "den Auftritt der Neonazis durch den Besuch der NPD-Veranstaltung ins Leere laufen zu lassen".

Die Rechtsextremisten wollen ihr Treffen am Samstag um 18 Uhr in den Räumen der Seniorenbegegnungsstätte in der Gallwitzallee 53 stattfinden lassen und werben für ein "Generationenfest". Auf ihrer Website haben sie angekündigt, dass Andreas Molau, NPD-Landtagskandidat aus Niedersachsen, als Redner auftreten wird. Molau war Lehrer an der Waldorfschule in Braunschweig, ohne dass seine politische Einstellung der Schulleitung bekannt war. Erst nachdem er einen Antrag auf Beurlaubung eingereicht hatte, um bei der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag mitzuarbeiten, entzog die Direktion ihm die Lehrgenehmigung.

"Angesichts der Tatsache, dass die NPD in Dortmund einen Anti-Antikriegstag-Aufmarsch plant, habe ich persönlich den Verdacht, dass es nicht um Kommunalpolitik, sondern genau um den 1. September gehen soll", sagt Ute Finckh, die die Proteste organisiert. " 'Generationenfest' ist ja nicht so weit von 'Opa war kein Nazi!' entfernt", findet das SPD-Mitglied. Die Kundgebung gegen die NPD soll am Rathaus Lankwitz zeitgleich zur NPD-Veranstaltung in der Gallwitzallee stattfinden.

Die NPD tritt bereits seit einiger Zeit mit sogenannten bürgernahen Veranstaltungen und Aktionen in der Öffentlichkeit auf. Bereits am vergangenen Montag fand im Rathaus Treptow eine Veranstaltung der NPD statt. Etwa 200 Demonstranten protestierten gegen die Rechtsextremisten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.