Bericht der Weltwetterorganisation: Sonne ohne Unterlass

Die Erde durchlebt das wärmste Jahrzehnt seit dem Beginn der Messungen. Und das arktische Eis schmilzt.

Für sie wird es eng: das Eis ist in der Arktis in diesem Sommer so stark wie nie abgeschmolzen. Bild: dpa

GENF dpa/taz Die Erde durchlebt laut einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) derzeit ihre wärmste Dekade seit Beginn moderner Messungen im Jahr 1850. In diesem Jahr liege die normale Oberflächentemperatur bei schätzungsweise 0,41 Grad Celsius über dem jährlichen Durchschnitt von 1961 bis 1990 von 14 Grad. Außerdem würden in diesem Jahr nie gemessene Tiefstände der arktischen Eisfläche erreicht, die, soweit bekannt, zum ersten Mal die kanadischen Nordwestpassage geöffnet hätten. Zu dem Rekordjahr gehörten zudem zerstörerische Überschwemmungen, Trockenheiten und Stürme an vielen Plätzen der Erde.

Wenn man die Nord- und Südhalbkugel getrennt betrachtet, dürfte nach diesen Berechnungen 2007 im Norden das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Messungen 1850 werden. Die Temperaturen lagen mit 0,63 Grad über dem 30-jährigen Mittel von 14,6 Grad. In der südlichen Hemisphäre wird 2007 das neuntwärmste Jahr. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hätten die aus vielen Quellen gesammelten Daten ergeben, dass die Oberflächentemperatur der Erde um 0,74 Grad Celsius gestiegen sei. Dies sei aber nicht kontinuierlich geschehen. Vielmehr habe sich der Temperaturanstieg beschleunigt. Zudem war der Januar 2007 mit 12,7 Grad Celsius im weltweiten Schnitt in diesem Jahr der wärmste Januar seit Beginn der Messung. 1961 bis 1990 habe die Temperatur im Januar bei durchschnittlich 12,1 Grad gelegen, schreibt die WMO.

US-amerikanische Forscher berichteten, dass das Eis in der Arktis in diesem Sommer in nie da gewesenem Ausmaß abgeschmolzen ist. Während bis 2006 in den Sommermonaten durchschnittlich 63.000 Quadratkilometer Meereseis geschmolzen seien, seien es in diesem Jahr 1,7 Millionen Quadratkilometer gewesen, sagte Meeresforscher Michale Steele von der Universität Washington. Ursache sei die Erderwärmung.

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