Niedriglohnkonzept der Pin Group: Briefe vom Zeitungsboten

Nach der Einstellung der Zahlungen von Springer will der Briefzusteller den Mindestlohn umgehen. Künftig sollen Briefe von Zeitungszustellern ausgetragen werden.

Sollen durch Zeitungsboten ersetzt werden: die grünen Briefzusteller der Pin Group. Bild: ap

BERLIN dpa Der angeschlagene Briefzusteller PIN Group will nach einem Bericht des Focus mit Niedriglöhnen sein Überleben sichern. Zuvor hatte die Axel Springer AG als Mehrheitseigentümerin alle Geldzahlungen an das Unternehmen eingestellt. Jetzt will PIN dem Bericht zufolge mit Hilfe von Zeitungsboten den Mindestlohn in der Postbranche umgehen.

PIN-Vorstandsvorsitzender Günter Thiel sehe den "flächendeckenden Einsatz von tausenden Zeitungsausträgern" vor, die neben den Tageszeitungen auch Briefe befördern sollen. Damit wären die Zusteller keine PIN-Angestellten, sondern Mitarbeiter von Zeitungsverlagen. Mit diesen würde die PIN Group kooperieren. Dies sei bereits jetzt "in einigen Regionen" Praxis. Eine Stellungnahme zu dem Bericht war von Springer zunächst nicht zu bekommen.

Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner äußerte sich unterdessen im Spiegel zu Thiels Angebot, zusammen mit anderen Managern den Springer-Anteil an der PIN Group für einen symbolischen Euro zu übernehmen: "So wie er sich das vorstellt, geht das nicht." Springer hält 63,7 Prozent am zweitgrößten Postunternehmen in Deutschland mit rund 9.000 Beschäftigten. Thiel soll nach Medienberichten dem Springer-Konzern einen sogenannten Besserungsschein angeboten haben. Solche Scheine werden ausgezahlt, wenn es dem Unternehmen wieder besser geht. 60 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen wolle der PIN-Chef investieren.

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