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Archiv-Artikel

Erkennen, meiden, vertreiben

RATSCHLÄGE Dirk Niebel von der FDP warnt: Auch Männer werden von Frauen belästigt. Deswegen hat der Schutz vor der Frau in der Partei nun oberste Priorität. Ein Leitfaden

VON DANIEL SCHULZ

Die Frau erkennen

Der Rock: Schlauchförmiges Kleidungsstück. Begegnet dem FDP-Politiker vor allem bei den Männern der Piratenpartei. Aber Achtung: Auch die F. trägt Rock. Das Lexikon Wikipedia schreibt: „Er wird von der modernen Frau stimmungsabhängig eingesetzt und unterstützt die feminine Ausstrahlung.“ Doch wie unterscheidet man Piraten von Frauen? Faustregel: „Schwarz ist das Piratensegel/Die F. mag’s farbenfroh und edel.“

Die Hüfte: Bündelt die hypnotischen Kräfte der F. Schwingt wie eine Kobra. Rechts, links. Rechts, links. Ist das Opfer auf diese Weise erst einmal in Trance versetzt worden, kann seiner absoluten Hilflosigkeit nur noch durch den Beistand Dritter entgegengewirkt werden.

Das Kind: Was Robin für Batman ist, stellt das Kind für die Frau dar: einen steten Begleiter und eine devote Hilfskraft. Durch wiederholtes Schreien und Weinen versucht das Kind den weichen Kern im Manne anzusprechen und ihn zur F. zu locken. Bleiben Sie standhaft wie Odysseus bei den Sirenen. Stopfen Sie sich Wachs in die Ohren, stecken Sie beide Finger tief hinein oder durchstechen Sie sich das Trommelfell mit einem Bleistift.

Die Frau meiden

Keine Angst: So wie der stolze Massai-Krieger weiß, dass ihn die Löwin töten kann, so kennen auch wir die Gefährlichkeit der F. Wer in diesem Kampf siegreich bleiben will, darf jedoch keine Furcht zeigen. Strahlen Sie trotz der Gefahr stets Stolz, Würde und Gelassenheit aus.

Droben liegt das Heil: In unseren Zeiten passiert es leicht, dass Frauen in großer Zahl über früher geschützte Räume hereinbrechen wie eine Flut. Erkennen Sie angesichts einer Übermacht den Unterschied zwischen Mut und Dummheit. Ziehen Sie sich auf höher gelegene Plätze zurück, welche die F. aufgrund ihrer Natur (Rock, Hüfte, Kind) nicht erreichen kann. Das mag ein Aktenschrank sein, das Dach des Bundestages oder – bei entsprechender Voraussicht – eine Befestigung in den Bergen.

In Deckung gehen: Sollte der Weg nach oben versperrt sein, weil zum Beispiel der Lift wieder von einer F. verstopft wird, ist das kein Grund zur Panik. Suchen Sie sich einen Tisch, warten Sie bis die Aufmerksamkeit von Ihnen abgelenkt ist und gleiten Sie wie eine Katze darunter. Machen Sie jetzt keine Geräusche!

Die Frau vertreiben

Nein: „Ich kann in zwölf Sprachen ‚Nein‘ sagen, das genügt für eine Frau“, sagte einst Sophia Loren, eine so genannte Traum-F. Lernen Sie vom Feind. Wenden Sie sein Wissen gegen ihn. Nähert sich eine F. in „eindeutiger Absicht“, stoßen Sie mehrfach laut und vernehmlich ein „Nein“ hervor. Lässt die F. dann immer noch nicht ab, verdeutlichen Sie Ihren Unwillen, indem Sie mit kräftigen Bewegungen beider Hände ein Zurückstoßen der zudringlichen F. simulieren.

Exorzismus: Immer mehr F. erkennen ein „Nein“ des Mannes nicht an oder glauben gar, ein Mann meine eigentlich „Ja“, auch wenn er noch so deutlich „Nein“ sagt. In solchen Fällen nutzen Sie die biologische Unverträglichkeit weiblicher Hirne für komplexe politische Theorie. Blicken Sie der F. fest in die Augen, denken Sie an Friedrich Naumann und deklamieren Sie aus dem aktuellen FDP-Programm „Karlsruher Freiheitsthesen“. Nach Sätzen wie „Nicht das Alter, sondern das Altern als Prozess muss gemanagt werden“, ergreift jede dritte F. die Flucht. Bei „Wir wollen aus unseren Schulden herauswachsen“ der Rest.

Bildet Banden: Ein Mann allein ist wie ein Streichholz und von F. leicht zu brechen. Viele Männer hingegen, besonders wenn sie einen entsprechenden Humor pflegen, schlagen eine F. recht effektiv in die Flucht. Banden erleichtern auch den präventiven Schutz vor einer unkontrollierten Ausbreitung der F. in Jobs, Clubs oder unserer Partei.