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Homo-GerüchteJörg Haider und die Männer

Sein Nachfolger stilisiert sich zum bizarren Nebenwitwer, vor seiner Todesfahrt betrank er sich im Schwulentreff. War der Populist Haider schwul oder bi? Und was geht uns das an?

Sehr enge, nicht näher definierte Beziehung zu seinem Sprecher Petzner: Jörg Haider. Bild: dpa

"Haider schwul? Wen interessiert das?", titelte die Wiener Presse im vergangenen Dezember. Um dann anzuheben: "Es ist schon fast eine der klassischen Stadtlegenden. Der Freund eines guten Bekannten eines Cousins soll mit Jörg Haider Sex oder zumindest einen Kontakt gehabt haben, der dorthin hätte führen sollen." Botschaft des voyeuristischen Stücks, das sich über den Voyeurismus der anderen mokierte: Man weiß das nicht genau und braucht es nicht zu wissen.

Österreichs Medien, auch die sensationsheischenden Blätter, hielten sich immer an den Grundsatz, man werde Haiders sexuelle Vorlieben nicht zum Thema machen. Schließlich, so wurde das Prinzip formuliert, habe der Populistenführer noch nie gegen Homosexuelle gehetzt. Würde er das tun, wäre das etwas anderes - dann ginge es schließlich um Doppelmoral und politische Unglaubwürdigkeit. Da das nicht der Fall ist, liege die Sache anders: Haider hat eine Frau und zwei Töchter. Sollte er - auch? - Männer lieben, ginge das nur ihn und seine Nächsten etwas an.

Freilich, ganz so moralisch hochstehend wird die Zurückhaltung der Rechercheure schon nicht gewesen sein: Letztendlich hatte wohl nie jemand genug belastbare Beweise auf dem Tisch, die für ein Outing ausgereicht hätten.

Nach Haiders spektakulärer Todesfahrt im Vollrausch - der Kärntner Landeshauptmann hat sich mit 142 km/h und 1,8 Promille Blutalkohol "derschlagen", wie man hierzulande sagt - kocht das Thema wieder hoch. Aus zwei Gründen: Erstens stilisiert sich Stefan Petzner, sein Sprecher und Nachfolger als Chef des Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), auf bizarre Weise als Nebenwitwer. Zweitens steht die Frage im Raum, was genau in den eineinhalb letzten Lebensstunden Haiders geschehen ist. Stefan Petzner, 27, Haiders engster Getreuer der letzten Jahre, heult seit einer Woche in jede Kamera, die er finden kann. Er spricht, wenn er nicht gerade die Fassung verliert, von einer Beziehung, die weit über ein freundschaftliches Maß hinausgegangen sei. "Immer Sorgen gemacht" habe sich der Jörg, erzählt er, "wegen dem Altersunterschied" - Haider war 31 Jahre älter als Petzner. "Wie weit" die Beziehung über Freundschaft hinausgegangen sei, ließ Petzner offen, fügte aber hinzu, dass Haiders Witwe Claudia daran keinen Anstoß genommen hätte. Und ob er Haiders Liebhaber gewesen ist, wagt kein Interviewer aus Pietätsgründen direkt zu fragen, was den erschütternd zweideutigen Gesprächen erst recht den Charakter schmierigen Herumgedruckses verleiht. Spekulationen wurden auch genährt durch irreführende Angaben, die Petzner zunächst über den letzten Abend Haiders gemacht hatte - ursprünglich sagte er, er habe sich von Haider unmittelbar vor dessen Todesfahrt getrennt. Später wurde klar, dass Petzner und Haider am Abend eine Party in Velden besucht hatten, diese aber - offenkundig streitend - zwischen 22 und 23 Uhr verlassen hatten. Haider war da noch nüchtern. Der Landeshauptmann fuhr dann in das Lokal "Zum Stadtkrämer", Klagenfurts bekannteste Schwulenkneipe. Dort wurde er zufällig fotografiert, als er mit einem bisher unbekannten jungen Mann an der Bar saß und sich ausgiebig betrank.

Ist all das politisch relevant? Jetzt natürlich nicht mehr, denn Haider ist tot. Aber natürlich hat es Bedeutung für die öffentliche Person, die Haider bis vorvergangenen Samstag war. Haiders Magnetismus schuldete sich ja nicht im Geringsten seiner schillernden, widersprüchlichen Persönlichkeit, die immer auch mit Gesten des Erotischen spielte, aber auch mit der Uneindeutigkeit. Er hatte einen persönlichen Zauber, der offenkundig besonders auf Männer in ihren frühen Zwanzigern wirkte, die er um sich scharte und blutjung in höchste Ämter hievte - "Buberlpartie" nannte man diese Prätorianergarde.

Haider war, wie immer man politisch zu ihm stehen mag, eine interessante Figur, und diese lässt sich einfach nicht charakterisieren und porträtieren ohne diese homoerotische Dimension - und möglicherweise auch nicht ohne den inneren Leidensdruck einer nie offen ausgelebten Sexualität. Seine Führerschaft stützte sich auf junge, schick gekleidete junge Männer, die emotional stark von ihm abhängig waren, die er fest an sich band, immer wieder aber auch in dramatischen Gesten verstieß. Ob all das nur eine erotische Note hatte oder eine explizit sexuelle Dimension - man weiß es nicht.

Privatsache? Klar.

Aber lässt sich Haider, immerhin eine prägende Figur der österreichischen Nachkriegsgeschichte, ohne diese Privatsache verstehen? Ganz gewiss nicht.

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46 Kommentare

 / 
  • AS
    Albrecht Schnabel

    Ich finde Ihren Beitrag sehr gut, vor allem den vorletzten und letzten Abschnitt, da Sie da die psychologischen Hintergründe beschreiben und aus meiner Sicht die Persona Haider sehr gut erfassen. Meiner Meinung nach beginnt die Doppelmoral und eigentlich Hinterlist aber nicht erst, wenn Haider antischwul agitiert oder agiert hätte. Sondern Wort und Tat sind schon dann massiv auseinander, wenn er politisch sehr rechts agitiert und agiert (das war der Fall), sehr Minderheitenfeindlich (das war auch der Fall), zuhause Frau und zwei Kinder hat und sehr für christliche und traditionelle Werte eintritt, und nebenbei einen heimlichen Freund hat, und fast jede Woche einmal in der Schwulenbar Klagenfurts was auch immer macht.

     

    Das ist genauso bigott, finde ich, wie die Priester, die ihre Homosexualität heimlich leben. Bei einem Ministerpräsidenten bzw. Landesobmann müsste wegen der beträchtlichen Macht und des viel größeren Einflusses eine mutige, zivilcouragierte Presse, so etwas öffentlich machen. Leider ist unsere Presse in der Regel nicht zivilcouragiert genug, das zu tun. Auch bei Haider war das so.

  • DA
    Der Aufrechte

    Was ich persönlich finde ist, Herr Misik, daß es echt völlig überflüssig ist so einen Artikel wie Ihrer zu schreiben. Haider hat großartiges für Kärnten geleistet. So jemand wie ihn hätten wir in Deutschland gebraucht.Egal ob angeblich schwul oder nicht.Alles was in Deutschland nicht links/linksextrem/grün ist, ist ja bekantlich schon lange unberührbar. Genau deshalb versuchen die Medien hier auch noch nach Haiders Tod ihn zu vernadern. In Österreich ist das alledings nicht so. Davon können die deutschen Medien etwas lernen.

  • JR
    Julius Renk

    Man kann bestimmt als mehr oder weniger geeigneter Biograph sehr viel Geld und Medieninteresse erreichen, wenn das "Leben des Jörg Haider" schleunigst recherchiert und veröffentlicht wird...

    Wurden die "Biographien" von ähnlichen prominenten Opfern von Unfällen (John F. Kennedy: erschossen im Auto, Lady Diana, ...) nicht auch Millionäre? Die Auflage wird enorm sein...

    Politiker und Politikerinnen gebärden sich als Stars - z. B. Sarkozy und Berlusconi - und ein naives und boulevardgeschultes Publikum applaudiert ihnen zu bei ihrem stetigen Verfall, wie bei einer ältlich wirkenden Diva.

  • K
    kärntnerin

    An Bastapapsta:

     

    Ob es dann noch immer lächerlich ist, wenn es um deinen Vater gehen würde? Wenn dein Anwalt was ausplaudern würde, wenn er doch die Pflicht zur Verschwiegenheit hat. Also? Doch nicht so lächerlich wie?

  • A
    Aurrèlie

    Ob Haider nun schwul war oder nicht, eines muss man ihn lassen er war ein hübscher Mann. Immer perfekt gestylt und er hatte wunderbar grüne Mandelaugen. Seine politisch rechten Ansichten gefielen mir allerdings weniger.

     

    Sein gutes Aussehen erweckte bestimmt bei den ein oder anderen Herren Neid.

  • AH
    Alfred Haider

    betrifft: sich "derschlagen"

     

    ich weiß ja nicht, aus welcher gegend meine landsleute kommen, die dieses unwesentliche 'detail am rande' unbedingt richtigstellen zu müssen glauben, doch aus Kärnten ist mir die redewendung "sich derschlagen" tatsächlich durchaus geläufig.

    also tut's Euch erst einmal bilden, bevor Ihr besserwisserisch falsche informationen verbeitet und anderen ratschläge erteilt!

     

    herzlichst,

     

    a.h.

  • I
    Izantla

    Detail am Rande:

     

    Hierzulande heißt es nicht, es hätte sich jemand "derschlagen", sondern vielmehr, jemand hätte sich "derstess'n" (erstoßen), wenn er sich mit hoher Geschwindigkeit selbst aus dem Rennen nimmt.

  • BM
    Bernd M

    Haftstrafen für Bänker, die die Finanzkrise verschuldet und Forderung nach Managementhaftung dürfte nun ja vom Tisch.

     

    Unfall, so sicher wie der Selbstmord von W. Grams! Mindest so viele Ungereimtheiten.

  • IN
    Ihr Name Hermann Radant

    Man sollte sich schämen,den verdienten und in Kärnten überaus beliebten Landeshauptmann Jörg Haider nach seinem Tod "anzusauen".Wo bleibt die Pietät gegenüber einem Toten und seiner Familie?

  • FU
    Felix Urning

    Es gibt kein eigenes "Outing". Das nennt sich Coming out. Ein Begriff, der einmal eine Bedeutung hatte, als die eigene Erkenntnis und persönliche Umgangsweise damit im Vordergrund standen und nicht was Fridolin Faselkopp zum Thema für eine Meinung hat, weil gerade nichts über Joschka Fischers 8. Ehe im Fernsehen läuft.

  • M
    manfred (56)

    Pardon, aber ich finde hier einiges ziemlich schräg. Ob und wie und warum der Haider war, wie er war, ist doch nicht wichtig. Daß er tot ist, ändert nichts, denn die Verhältnisse, die einen Haider möglich gemacht haben, haben sich nicht geändert. Also wird er Nachfolger haben. Und insofern bleibt Haider interessant. Sein erfolgreiches politisches Wirken war letztlich Ausdruck gesellschaftlichen Versagens.

     

    An dem Artikel Misiks wird etwas sehr deutlich: Man kann noch so liberal, tolerant und aufgeklärt sein, so ein bißchen Homophobie zur posthumen Stigmatisierung wirkt auch in diesen Kreisen. Und da bedient man sich halt dieses Mittels. Das sagt eine ganze Menge über den Autoren aus. Vielleicht sollte man hier mal nachhaken?

  • DD
    Dankwart Dussek

    Kruzifix, der Haider Jörg hat's aber wirklich nicht leicht im Moment: erst tot und jetzt auch noch schwul ...

  • LY
    Leo Y.

    "Gerüchte" um die Homo-/Bisexualität sogenannter "Prominenter", das zeigen zahllose Beispiele der vergangenen Jahre, haben meist einen hohen Wahrheitsfaktor - der sich irgendwann durch eigenes Outing (Anne Will, Guido Westerwelle u.a.), Fremdouting (Hape Kerkeling, Alfred Biolek u.a.) oder filmreife Zufälle (Jörg Haider) bestätigt. In den letzten Jahren gab es kein öffentliches Outing einer öffentlichen Person, deren Homo-/Bisexualität nicht schon vorher einschlägig bekannt gewesen wäre.

    Was den Fall Haider angeht: didaktisch wertvoll finde ich, wie sich jetzt (hoffentlich) Kärntner BZÖ-Wähler/innen damit auseinandersetzen müssen, ihre Stimme bei einem mußtmaßlich homo-/bisexuellen Rechtspopulisten gemacht zu haben -stellt es doch im Idealfall ihre eigene (hier unterstellte) Homophobie aus. Auch zwingt es uns links-gutmenschelnde Berufs- und Freizeithomosexuelle, die wir uns doch gerne gelegentlich "als die besseren, weil politisch etc. überlegteren" Zeitgenoss/innen betrachten, sich mal wieder einzugestehen: "Homosexualität ist kein Gütemerkmal". Genauso wie andere sexuelle Orientierungen.

  • A
    arki

    War der Petzner jetzt Jörgls Gschmusi? Gibts da schon Neuigkeiten?

    Ich finde gut das die taz das Thema aufgreift, gibt ja auch großes Interesse was man anhand der regen Kommentierung auch feststellen kann. Selbst die plötzlich so liberal gewordenen Haideristen haben sichs ja durchgelesen. Irgendiwe witzig wie Homosexualität plötzlich hoffähig wurde im rechten Austria. Ist der Haider doch nicht umsonst ins Bärental gefahren....

  • W
    Welehamm

    Mal ne Frage. Ist das jetzt TAZ-Stil zu debatieren, ob der Haider schwul war oder nicht?

  • JD
    johannes daub

    Gottseidank ist dieses Arschloch Haider tot! Ich kann auch nicht verstehen, wie ein Robert Misik noch in ganz "repressiver Toleranz" ein Mitleid für diesen Vollidioten hegen kann. Haider wäre unter anderen Umständen einer, der den Fremdenhaß wieder zu Konzentrationslagern führen würde. Wenn die Zeiten reif dafür wären, hätten wir wieder einen großen Braunen diesmal aus Klagenfurt und nicht aus Braunau. Der Durchschnittsösterreicher wählt doch schon jetzt rechts (30%!.)

  • K
    Klaro

    Den Artikel finde ich gleichzeitig lustig und genial. Lustig ist auf jeden Fall der Begriff Nebenwitwer. Ich habe einige Jahre in Austria gelebt und kenne etwas die politische Geschichte des Landes. Genial deshalb weil mehrere Mythen gleichzeitig zerstört werden. Eine 'linke' Zeitschrift macht auf Boulevard und thematisiert (moralisierend) die sexuelle Orientierung eines umstrittenden rechten Politikers, gleichzeitig wird die sexuell-politische Orientierung der Mitglieder der ganzen Buberlpartie hinterfragt. Haider hatte seinen politischen Durchbruch zur Zeit der Waldheim-Präsidentschaftskandidatur, als die Österreicher bei ihrem Votum (entgegen dem internationalen Druck und der internat. Kritik) trotzig blieben, vielleicht werden nun die 'provinzellen' Österreicher genauso trotzig sein, wenn es um die Wiederwahl der Buberlpartie geht.

     

    Was ist die Moral der Geschicht`?

     

    1) Wenn es stimmt, dass die Buberlfraktion nicht nur aus Heteros besteht, dann haben die Schwulen auch einen Grund mehr ihre Partei(en) zu wählen, denn einen besseren politischen Schutz gegen muslimische Homophobe gibt es zur Zeit nicht.

    2) Die Leute in der Provinz sind manchmal weitsichtiger als ein linker Großstädter es ihnen zutraut.

     

    Misik: Stimmt es auch, dass Helmut Zilk, SPÖ, ein Pädo ist und Bruno Kreisky, ebenso SPÖ, Haider zum Lebensende des öfteren empfangen und ihm in fast väterlicher Freundschaft politische Ratschläge im Umgang mit Gegnern gegeben hat?

  • M
    mebxl

    Ehrlich gesagt, sollte mir die Tatsache/nicht Tatsache ob er nun schwul ist oder nicht vollkommen gleichgültig sein.

    Ist es aber nicht.

     

    Als Schwuler der ich nun mal bin, kann und darf es mir nicht egal sein. Leider, als Spiegel unserer Gesellschaft gibt es auch unter Schwulen genuegend Idioten die den rechtpopulistischen Quatsch für sich entdeckt haben.

    Haider nun war Vorzeigebild erst der FPÖ, dann der anderen rechtsextremen Partei.

    BEIDE Parteien sind gerade dafuer bekannt besonders Schwulenfreundlich zu sein.

    Ob er nun gegen Schwule gehetzt hat, selber schwul war und / oder sich 'nur' mit diesen getroffen hat ist dabei nicht von belang. Als Vorsitzender ist (war) er fuer die Politik dieser Parteien verantwortlich. Daher darf man es durchaus kritisieren das er diese Doppelmoral an den Tag gelegt hat sich einerseits nicht daran zu stossen das jemand schwul ist und andererseits die schulenfeindliche Haltung der Partei hinzunehmen.

    Mit Westerwelle, Beust oder Wowereit kann man dieses nicht vergleichen. Alle drei sind in Parteien (OK, bei Beust kann man darueber streiten) die Homosexualität nicht zum Thema machen.

     

    Wie gesagt, ob er nun wirklich schul war oder nicht, interessiert mich nicht (war eh' nicht mein Typ), aber die Politik dahinter, die interessiert.

     

    Gruss aus Belgien.

  • FM
    Franz Meissner

    Ganz schön mutig, Schmutz hinter einem Verstorbenen hinterherzuwerfen. Das zeugt von journalistischer Kompetenz!

  • D
    dennis

    ich finde es so verlogen drittes reich propaganda zu verbreiten und hinter dem ruecken der vielen ach so stolzen (worauf eigentlich?) oesterreichischen aufrechten waehlern junge burschen abzuschleppen. das war dann wahrscheinlich auch der grund warum ein mann seines politischen ranges seinen dienstwagen besoffen zersemmelt hat, anstatt sich von einem fahrer genuetlich und sicher chauffieren zu lassen. ich denke, dass es der wahrheitsfindung dient und das ist mir am wichtigsten. wenn den vielen ach so vornehmen oesterreichern die wuerde haiders so wichtig ist, warum muessen die dann seine arme zerfetzte leiche auch noch tagelang aufgebahren? das ist doch schizophren leute! ihr wollt doch nur nicht wahrhaben, dass euer kleiner minihitler schwul war (unabhaengig davon, ob es stimmt oder nicht). er hat euch in der europaeischen staatengemeinschaft aufs abstellgleis gefahren. und ihr werft der taz verlogenheit vor? laecherlich!

  • J
    Jamei

    Meine Lieben, meine Lieben,

     

    bleibt doch mal auf dem Teppich! Hauptsache ist doch, dass der Haider sich mit 142 km/h an einem Pfosten zerlegt hat und sich damit einer der schmierigeren Rechtpopulisten verabschiedet hat.

    So. Und dass der nun schwul war, ok. Ist mir wirklich egal. Danny M. scheinbar nicht - auch ok. Aber nun posthum jemandem Homosexualität oder Bisexualität hinterherzutragen und daraus dann Schlüsse zu ziehen auf... Dann lest halt das "Vermischte" nicht!

  • K
    Klassiker

    Beurteilen muss man Jörg Haider an seiner Politik und seinen Worten. Die sind unerträglich gewesen, unerträglich fremdenfeindlich und rassistisch, plump populistisch. Das Gejammer, das man in Österreich zur Beisetzung veranstaltet hat, war widerwärtig. Dass sogar der Bundeskanzler so freundlich über einen Demagogen sprechen konnte, zeigt nur, wie weit die Rechten in Österreich schon gekommen sind. Rechtes Gedankengut ist angekommen in der Mitte der Bevölkerung. Das sollte man thematisieren!

     

    Dass Haider sich wenigsten nicht zu Hetze gegen Schwule hat hinreissen lassen, ist fast schon eine Qualität. Die Rechte mit ihrem Männlichkeitskult hatte schon zu NS-Zeiten eine mehr oder weniger latent homoerotisch Elemente. Ein Neo-Nazi-Führer wie Michael Kühnen in Deutschland war schwul...

     

    Es gibt rechte Schwule - dass sie nicht merken, wie widersinnig ihr Denken angesichts ihrer eigenen Existenz ist, beweist vor allem: Rechts ist dumm.

  • WG
    Wolfgang Gerster

    Nein, Herr oder Frau Freizeichen! Es ist eben nicht "Zeichen einer einigermaßen anständigen Kultur in Österreich", dass Haider (wenn er denn wirklich schwul war) nicht geoutet wurde. Es ist vielmehr die Verlogenheit, die auch in Ihrem letzten Absatz zu Tage tritt, die dafür verantwortlich ist. Es gibt kaum Minderheiten, auf deren Kosten Haider sich nicht profiliert hat. Nun stellt sich heraus, dass er vermutlich selbst einer solchen angehörte. Hauptsache, er hat über diese nicht gelästert, also, Schwamm drüber? Verlogener geht's nimmer.

    Gruß nach Wien, ohne den Umweg Berlin

  • M
    Martin

    Zwar mag Haider nie selbst gegen Homosexuelle gewettert haben, aber seine rechtsradikale Partei und seine rechtsradikalen Wähler sind in der Regel deutlich homofeindlich. Und damit wird es eben doch relevant, ob der Vorsitzende schwul war oder nicht.

  • D
    Deephazz

    Soweit ich weiß ist Herr Misik "östereichischstämmig", daher geht denke ich die Saupreissen Kritik haarscharf an Thema vorbei. Ansonsten ist es lustig zu sehen wie sich offenbar ausnahmslos Bürger der Alpenrepublik über diese Polemik ereifern.

    Wenn auch möglicherweise dem Hernn H. keine Doppelmoral bezüglich sexueller Präferenzen unterstellt werden kann so finde ich es doch offensichtlich dass ein Großteil seiner Wählerschaft in dieser Beziehung wohl weniger liberale Einstellungen an den Tag gelegt hätte ( oder täusche ich mich in dem Punkt?)

    Alles in allem ein weiteres schönes Stück Bauerntheater wie es der bayerische Landtag nicht besser hinbekommen hätte.

     

    lg

  • SM
    Simone Maresch

    Schon wieder!

     

    Kommst du als "Tazler" noch hinaus über die Rudi Dutschke Strasse?

    Gibt es dort, im Umfald des Verlages, nur Schwule oder Heten?

    Ist jeder, der nicht Norm-Gerecht (Mono und mit ausschließlich einem Geschlecht) verkehrt, zwangsläufig ein Verdruckster?

    Wieso lese ich ausgerechnet in der TAZ einen Artikel über Haider, in dem ich Mitleid mit ihm bekomme, weil der Grundton des Artikels nach provinzieller Spiessigkeit klingt, mehr als nach notwendiger Auseinandersetzung mit der merkwürdigen Totenverehrung eines einzigartigen Rechtspopulisten im geschätzten Nachbarland, dass Beethoven für sich reklamiert, uns aber Hitler überlässt?

    Fragen über Fragen!

     

    Grüße!

    S. Maresch

  • M
    manfred (56)

    Zwar wissen wir nichts, aber wir können ja mal ein Gerücht streuen. Es bleibt bestimmt was kleben. Niveau BILD.

  • DM
    Danny M

    Was soll der Unsinn? Ich selbst bin a) Mann, b) heterosexuell, habe mich c) schon einmal mit einem Schwulen in einem Schwulenlokal getroffen, d) sogar einem Schwulen schon einmal in einem Schwulenlokal meine Telefonnummer gegeben, hatte e) noch dennoch nie mit einem Mann Sex im allerweitesten Sinne und f) noch nie gegen Schwule gewettert. Zudem würde ich g) mit einem Mann auch keinen Sex wollen. Und h) bin ich religiös und i) wissen sowohl meine Frau als auch alle Ex-Partnerinnen von diesen Begegnungen, die j) wahrscheinlich allesamt zu solchen Begegnungen sogar mitkommen würden, wenn man sie als Frauen in diese Läden hineinließe. Zudem würde ich daraus k) kein Geheimnis machen und l) würde ich jederzeit wieder in die bereits besuchten Schwulenlokale gehen, wo ich in derselbem Situation m) wiederum demselben Schwulen meine Telefonnummer geben würde (nicht zum Sex) und n) daraus auch kein Geheimnis machen würde.

     

    Sind dies jetzt vierzehn Gründe dafür, dass ich verkappt schwul bin? Oder bisexuell? Wohl kaum. Ein Haider-Fan bin ich nun kaum, aber wenn nun in der "taz" die politischen Erben derjenigen, die sich über die "Kießling-Affäre" so aufgeregt hatten, nun Kampagnen der selben Art fahren, nur weil sie einen politischen Gegner betreffen, ist das mehr als peinlich. Ein wenig mehr Niveau wäre wünschenswert. Übrigens: Hätte sich Haider - wenn er wirklich schwul sein sollte - "geoutet", hätte ihm dies politisch wohl auch nicht geschadet. Siehe "Wowi" und den erzkonservativen von Beust (ojeoje, liebe "taz", schwul und erzkonservativ, geht denn das, Schwule sind doch immer links - oder?).

  • SF
    sarah frosch

    Interessant finde ich aber schon die Bezüge exaltierter Machtpositionen (männlich besetzter) und die hypermaskuline Faschismuskultur in Deutschland, also Österreich ab den 1930ern. Und da sag jetzt nicht einer: Geh, das war doch schon immer so, auch in Rom haben die Herren die Sau rausgelassen- ja eben, vielleicht einmal aufhören, die Sau zum Hausschwein domestizieren zu wollen, wenn sie eigentlich eine sadistische Haltung gegenüber dem, was in unserer Kultur als "feminin" gelten mag, einnimmt? Weil sie dazu erzogen wird und das "Schwache" zu verachten lernt?

  • V
    vic

    Man kann dem Rechtsaußen eine Menge vorwerfen, und das zu recht. Dass er möglicherweise schwul war gehört sicher nicht dazu.

    Hätte er dagegen gehetzt wie manch scheinheiliger Moralist wär´s anders.

    Wie sie schreiben hat er nicht, also überlassen wir das Thema der Yellowpress.

  • U
    ungläubigfromm

    also wenn man privatleben von politikern in allen gradienten als nichtpolitsch ansieht, wie es vorige leserkommentatoren taten, dann hat eine sparte der politik überhaupt keinen sinn mehr:

    nähmlich gesellschaftspolitik. mit dieser einstellung kann der politiker doppelbödige ideale und werte bis zum excess ausleben, der gemeine homosexuelle wird von der partei jedoch verachtet.

     

    ich finde das ziemlich schmierig was da in österreich abgeht, bigotterie in reinkultur, schliesslich hat uns der petzner (haiders ziehsohn)auch nicht verschont mit seinen öffentlichen, unfassbaren trauerauftritten ("er ist die sonne die um mich kreist") zudem hat er das privatleben der gattin haiders öffentlich desauviert. ich schätze so eine geschichte wäre heute in deutschland nicht möglich.

     

    grüsse aus wien

  • S
    sebas

    Ausgerechnet ein linkes Blättchen wie das Ihrige,

    das doch so sehr immer die Toleranz gegenüber Schwulen propagiert, lässt sich hier negativ bzw überhaupt über dieses völlig irrelevante Thema aus.

    Ihr führt Euch doch nur selber eure eigene

    Verlogenheit vor Augen.

  • SS
    sophie s.

    leider ein ebenso schwammiger bericht, wie im artikel die übliche berichterstattung beschrieben wurde. deshalb frage ich, robert misik, was wolltest du wahrlich schreiben?

     

    mit dem wunsch, diesen artikel dann in der taz zu lesen und lieben grüßen

    sophie

  • L
    Leidkultur

    taz auf bild -niveau? Nee, euers ist unterirdisch.

  • KK
    Karl-Friedrich König

    Aber da es immer noch nicht auf allen gesellschaftlichen Ebenen eine Normalität ist, schwul zu sein, geschweige denn, dass es gewöhnlich wäre, dass sich Schwule öffentlich küssen oder "händchenhalten", ist es eben immer noch wichtig, dass sich gerade Personen des öffentlichen Lebens outen oder eben -wie damals von Rosa von Praunheim genialerweise vollbracht- geoutet werden. Und Rechtes Gedankengut wie von Haider vertreten geht immer auch gegen Randgruppen und Schwächere, wozu immer noch Schwule dazugehören. Ich sehe also überhaupt nichts schlechtes an dem Artikel, zumal er den sensationsheischenden Umgang gewisser Medien mit Homosexualität reflektiert und kritisiert.

  • L
    Loewa

    fragt doch seine Frau, ob er bei ihr durch die hintertür angeklopft hat. de mortuiis nihil nisi bene.

  • L
    Leo

    "Sie sind offenbar der einzige, der nicht verstanden hat, dass Haider schon längst hätte geoutet werden können. Mit Leichtigkeit. Aber es ist im Grunde einer einigermassen anständigen Kultur in Österreich zu verdanken, dass man es nicht getan hat. Respekt."

     

     

    Hihi, ja, was das Geheimhalten exotischer sexueller Vorlieben angeht, bewies Österreichs Kultur bisher in der Tat einen bewundernswert ausdauernden Anstand. Wenn ich Haider mal außen vor lasse, fallen mir da immer noch zwei Beispiele ein, ohne dass ich recherchiert hätte. ;)

  • B
    bastapapsta

    Daran erkennt man die Verlogenheit dieses Rechtspopolisten Haider.

    Homophobe, minderheitenfeindliche und rechte Politik betreiben und heimlich selber in die Schwule Szene gehen.

    Ich finde jetenfalls die Aktion mit der Anzeige gegen den Staatsanwalt so was von lächerlich ! Wenn Familie Haider nach dem Unfall von anfang an mit offenen karten gespielt hätte, anstatt zu versuchen, alles unter den Teppich zu kehren, was zwangsläufig eh raus kommt, dann hätten sie nicht so ne starke Medienkritik erhalten. Meiner Meinung nach alles verklemmte enstirnige Einsiedler, welche den Anschluss an das 21. Jh. verpasst haben. Schaut Euch bei folgendem Artikel mal Kommentar 85 an, der User hat Bilder eingestellt, wo Haider Arm in Arm mit jungen Männern zu sehen ist:

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=9471&kommstart=80

     

    Was Stefan Petzner betrifft, so habe ich mit jemandem gesprochen, der angeblich mit Petzner in derselben Schulklasse war. Dessen Aussagen zufolge soll Petzner Haider damals schon wie ein Hund nachgelaufen sein..........

    Normalerweise müsste Petzners rechte Wähler in doch wegen seiner Homosexualität hassen...

  • A
    andthru

    ogott, da is aber jemand empfindlich. das dürfte man echt nicht sagen, wenn er was weiss ich was gewesen wäre. und warum? weil man so etwas nicht sagt und erst recht nicht tut! wenn das keine doppelmoral ist, dann ist ackermann ein guter mann

  • K
    Krischan

    Der dümmste Schüler, den ich je hatte, schrieb einmal in einer Klausur: "Hitler war bekanntlich ziemlich weit rechtsstehend."

     

    Lieber Herr Misik - ich weiß nicht, warum ich bei diesem Schüler an Sie denken muß.

     

    Wissen Sie's?

     

    Gruß, Krischan

  • S
    Österreicher

    Liebe taz-Redaktion!

     

    Es ist immer wieder lächerlich, wenn jenseits des Weißwurstäquators situierte Personen versuchen, die Feinheiten der österreichischen Mundart zu verstehen oder gar nachzuahmen.

    Nur der Ordnung halber: es heißt, jemand "derrennt" bzw. "derstesst" sich, keinesfalls jedoch "derschlagt" sich.

    Also, erst Deutsch lernen, dann schreiben. Oder leistet's euch einen Übersetzer.

     

    Grüße aus Österreich!

  • RM
    Robert Misik

    Lieber Freizeichen. Sie übertreiben: Ich glaub, das ist überhaupt der erste Artikel in meinem Leben, in dem das Wort schwul im Zusammenhang mit Haider auftaucht und der zweite, in dem das Wort "Nebenwitwer" vorkommt. Dass es mir damit schon gelungen sein soll, ein Wort zu "prägen", das ist zu viel der Ehre, glaube ich.

  • VR
    Volker Remy

    Sehr geehrter Herr Redakteur,

     

    Ihnen möchte ich ein Zitat von Karl Kraus mit auf den weiteren Weg in die selbstvergessene Selbstgerechtigkeit geben:

    "Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können: Das macht den Journalisten." (Karl Kraus).

     

    Was wollten Sie denn mit Ihrem kleinkarierten Homo-Schwank nun zum Ausruck bringen? Etwa dass Jörg Haider doch ein bisschen links und liebenswert war, weil er möglicherweise auch Männer lieben konnte? Ach! Das hätte nicht gedacht, dass es rechtspopoluistische Schwule gibt, herrjeh! Man lernt nie aus. Typisch für die Berliner Kleinbürgerpostille ist ihre Gier nach der Aura der Andersartigkeit. Nur wenn sie linksgrüns ist, finden wir Gefallen daran, wenn sie rechts ist, wird aus der Andersartigkeit eine Abartigkeit? So selbstgerecht können nur Linke durch ihr kleines unbedeutendes Leben schlafwandeln. Sie schreiben von "belastbaren Beweisen" die es nicht gäbe (für Haiders angebliches Schwulsein). Seit wann muss es die geben, auf welchem halbmondartigen Kreuzzug befinden Sie sich mit Ihrer Wortwahl? Und Sie meinen erwähnen zu müssen, dass Haider unter seiner "nicht ausgelebten" Sexualität möglicherweise litt. Woher wissen Sie, dass er sie nicht ausgelebt hat?

     

    Vorschlag zur Güte: Arbeiten Sie noch eine Zeitlang an Ihrem nicht ausgelebten seriösen Journalismus. Andere, wie ich, beginnen nämlich, darunter zu leiden.

  • O
    onkelklaus

    Es ist nicht egal ob der Haider schwul war. Es würde uns auch nichts angehen, wenn er keine schwulenfeindliche Politik machen würde. Bei Wowi, von Beust oder Westerwelle ist mir das egal, die äußern sich aber auch nicht homhosexuellenfeindlich nur um ein oder zwei Prozent von Zurückgebliebenen zu holen. Das was Haider gemacht hat, war mehr als ambivalent, sofern er tatsächlich schwul oder bi war, insofern ist es wichtig für die Öffentlichkeit.

  • GF
    Georg Fries

    Soweit ich weiss, hat die TAZ bereits 2000 über Haiders Privatleben geplaudert, und ihn als Homosexuellen "geoutet". Siehe

    http://no-racism.net/article/12/, dort wurde das zum Thema gemacht, eben 2000.

     

    Dass die "taz" gemäss dem üblichen "das Private ist das Politische" - slogan jetzt wieder darauf herumreitet, während uns das wirklich nichts angeht, ob der alte Ultrarechte schwul oder bi oder was er will ist, verrät leider wieder einmal mehr über die taz, als über die Welt. In diesem boulevardesken Promi-Klatsch sind alle wichtigen Themen, die eine Linke jahrzehntelang hatten, wie in einem schmierigen Brei untergegangen. Nein, wichtig am Haider war, was für einen Mist er auf Waffen-SS-Treffen 1995 erzählt haben soll, und warum ein mit weit rechts stehenden Klischees daherkommender Politiker schauderhaft genug so viele Menschen erreicht hat. Sein Privatleben ist nicht "politisch". Er hat es nicht politisch gemacht, er hat nicht darüber geredet, das ist seine Entscheidung gewesen.

    Es reicht nur zum Schwätchen a la "Bunte". Und es verrät, wie seltsam selbst Mitarbeiter der "taz" immer noch auf Selbstverständlichkeiten, auf sexuelle Wünsche, auf Vorlieben, die eine und einer hat, reagieren. Kurz: Wacht doch endlich auf. Es gibt tatsächlich wichtige Themen, die Eurer Pseudo-Ironie entgehen.

  • F
    Freizeichen

    Danke lb. Misik, es reicht schon.

     

    Sie sind offenbar der einzige, der wie ein wilder auf diesem Thema herumreitet. Vielleicht schon aufgefallen, dass im Grunde dieser Petzner völlig untergeht? Sie haben den Begriff Nebenwitwer geprägt - das gefällt Ihnen offenbar so gut, dass gleich jede Zeitung, die einen etwas pointierteren Artikel über Haider Dahinscheiden haben will, damit beglückt wird.

     

    Es reicht wirklich. Machen sie Ihren Videoblog - ist ja nicht schlecht gemacht - aber reiten´s doch nicht ständig darauf herum, ob der Haider schwul war oder nicht.

     

    Seine Politik war so wie sie war. Ob er nun schwul war oder nicht, es ist völlig egal. Ich kenne jede Menge Direktoren von Banken, die ständig ihre jugendliche Prätorianergarde hinter sich herzieht. Na und? Schwul? Egal. Gilt auch für andere Politiker. Auch Häupl ist nie alleine unterwegs. Aber keineswegs mit Frauen am Abend. Schwul? Nein? Na also.

     

    Sie sind offenbar der einzige, der nicht verstanden hat, dass Haider schon längst hätte geoutet werden können. Mit Leichtigkeit. Aber es ist im Grunde einer einigermassen anständigen Kultur in Österreich zu verdanken, dass man es nicht getan hat. Respekt.

     

    Alle haben nämlich nur darauf gewartet, dass Haider sich einmal im Tonfall gegenüber Homosexuellen verirrt. Aber, das fand nicht statt. Also, kein Grund für Sie, sich inzwischen international wichtig zu machen.

     

    Gruß aus Wien über den Umweg Berlin.