DEUTSCHER BUNDESTAG : Wider die Verfemung der Künste
Die Diffamierung wirkt bis heute nach. Viele Künstlerinnen und Künstler, die während des Naziregimes in Deutschland verfemt wurden, sind bis heute zu Unrecht vergessen. Am Kunstmuseum Solingen entsteht deshalb zurzeit das Zentrum für verfolgte Künste, das sich als Sammlungs- und Forschungsstelle für verfolgte Künstler und Intellektuelle begreift. Das Museum Montanelli in Prag konzentriert sich auf moderne und zeitgenössische Kunst sowie den Austausch internationaler und tschechischer Künstler, aber auch auf die künstlerische Aufarbeitung des politischen Totalitarismus. Beide Institutionen kooperieren seit einigen Jahren miteinander und stellen diese Zusammenarbeit nun im Deutschen Bundestag vor. Die Ausstellung „Kunst in der Katastrophe“ zeigt Werke, die unter dem Einfluss der nationalsozialistischen Diktatur entstanden sind, darunter Gemälde und Grafiken von Oscar Zügel, Hans Feibusch und Carl Rabus. Im Kontrast zu aktueller Kunst wie etwa einer Fotoserie über die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz oder den eindringlichen Performances von Daniel Pesta wird deutlich, wie wichtig es ist, gerade heute, da es immer weniger Zeitzeugen gibt, die Erinnerung an den Schrecken des 20. Jahrhunderts zu bewahren und gegen das Verschwinden von Geschichte anzuarbeiten. WOE
■ Bis 5. März, Mo.–Do. 11 u. 14 Uhr, Fr. 11 Uhr, nur nach vorheriger Anmeldung (Tel. 2 27-3 88 83), Paul-Löbe-Haus, Eingang West, Konrad-Adenauer-Straße 1